Eine junge Polin bringt seit mehr als zehn Jahren ihre Landsleute mit Menschen aus Deutschland zusammen. Seit 2014 lebt Katarzyna Jackowska sogar in der Bundesrepublik. Die gebürtige Stettinerin ist mit ihrem Ehemann in ein kleine Dorf nahe Brüssow gezogen. Am Anfang war die 39-Jährige noch als Festangestellte bei der Stadtverwaltung in Stettin beschäftigt, später bei der Kommunalgemeinschaft Pomerania e.V. und im Amt Gartz (Oder). Seit Januar 2021 ist sie nun selbständig und unterstützt Verwaltungen, Vereine und Kulturinstitutionen auf beiden Seiten der Grenze bei der Umsetzung von deutsch-polnischen Projekten. „Aufgrund meiner guten Regional- und Sprachkenntnisse bin ich oft Vermittlerin bzw. Netzwerkerin zwischen den Partnern auf beiden Seiten.” Mit der Philharmonie ihrer Heimatstadt arbeitet die fließend Deutsch sprechende Polin seit über zwei Jahren zusammen: „Unsere Kooperation hat mit Führungen auf Deutsch begonnen. Die dortige Direktorin war der Meinung, dass im Tätigkeitsbereich der Philharmonie die Nähe zu Deutschland genutzt werden sollte. Und so haben wir damit begonnen.”
Grenzüberschreitende Limousine
Eins der ersten Vorhaben hieß „Mit der grenzüberschreitenden Limousine zur Philharmonie“, Projektpartner war hier das Amt Gartz. Später dazu kamen „Senior ON. Grenzüberschreitende Schulungen im Bereich der digitalen Kulturangebote“ sowie „Deutsch-Polnische ONLINE-Konferenz: EduFilharmonie – Neue Herausforderungen in der Musiktherapie“, hier tat sie sich mit den Uckermärkischen Bühnen Schwedt zusammen. Ein Kurs „Senior ON+“ mit der VHS Prenzlau ist ebenfalls schon gelaufen.
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Vor ein paar Tagen gab es nun ein vielbeachtetes Konzert in der ausverkauften Stettiner Philharmonie, das ebenfalls Teil eines deutsch-polnischen Projektes war. Die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit hatte zuvor vier Veranstaltungen im Rahmen des Festivals „Ich höre gute Töne“ gefördert. Partner war hier der Battin e.V. aus der Uckermark. Zu der Reihe gehörte unter anderem ein Workshop für polnische und deutsche Senioren mit dem Titel „Wunderkammer der Erinnerung“, den Sabine Kroner leitete. Dabei handelte es sich um eine besondere Reise in die Vergangenheit.
Familiengeschichten gefunden
Die Workshop-Teilnehmer trafen sich, um über gelebte Geschichte und individuelle Biografien, Erinnerungssplitter aus der Kindheit sowie Familiengeschichten zu sprechen.
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Während des Konzerts „Vergissmeinnicht“, das am 17. Juni 2022 stattfand, wurde dann das Ergebnis des Workshops präsentieren. Es gab Visualisierungen im Einklang mit der Musik, die aus den Erinnerungen gewoben worden waren. Wer Katarzyna Jackowskas Hilfe bei der Projektpartnersuche, beim Übersetzen und Dolmetschen sowie bei der Teilnehmerakquise und Koordination und Umsetzung von Projekten braucht, kann sich per Email an sie wenden: [email protected]