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Blutkrebs

Kranke Madlen aus Prenzlau sucht genetischen Zwilling

Prenzlau / Lesedauer: 3 min

Krebs kennt keine Gnade. Das muss derzeit eine 39-jährige Mutter erfahren. Nach den Chemos ist klar, dass sie nur eine Stammzellenspende retten kann.
Veröffentlicht:23.04.2020, 15:16

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Die 39-jährige Madlen aus Prenzlau hat Blutkrebs. Die erschütternde Diagnose bekam die junge Mutter bereits im März. Seitdem versuchen die Ärzte der Uniklinik Greifswald alles in ihrer Macht Stehende, um das Leben der Uckermärkerin zu retten. Die ersten Chemoblocks liegen bereits hinter der schwerkranken Patientin. „Sie hat sie tapfer absolviert, hofft jetzt aber auf eine Pause. Nicht nur, weil der Körper mit seiner Kraft am Ende ist, sondern auch, weil sie Sehnsucht nach ihren Kindern hat, die sie wegen des Corona-Kontaktverbotes nicht in der Klinik besuchen dürfen. Aktuell sieht es danach aus, dass nur noch eine Stammzellentransplantation sie retten kann”, sagt Ines Baumgarten vom Verein „Uckermark gegen Leukämie”. Sie steht in engem Kontakt zu der Familie und weiß daher, dass der Bruder von Madlen als Spender leider nicht wie erhofft in Frage gekommen ist.

Bitte registrieren!

„Deshalb haben uns die Angehörigen kontaktiert und darum gebeten, einen großen Typisierungsaufruf zu starten”, sagt Baumgarten. Der Verein hat daraufhin eine breite Öffentlichkeitskampagne auf die Beine gestellt. „Lassen Sie sich bitte als Stammzellenspender registrieren. Damit schenken Sie unserer Madlen und vielen anderen Patienten das Wertvollste, was es auf der Welt gibt – die Hoffnung auf ein zweites Leben!”, heißt es in dem Aufruf von „Uckermark gegen Leukämie” an die Leser.

Im Kampf gegen den Blutkrebs registriert leider auch der Verein die Corona-Krise als eine enorme Belastung. Die Mitglieder möchten Patienten wie Madlen trotzdem helfen und weiterhin alles Menschenmögliche versuchen, damit Blutkrebs kein Todesurteil ist.

Kein Todesurteil

„Das bedeutet konkret: Trotz der aktuellen Situation werden weiterhin täglich Stammzellenspender benötigt. Da öffentliche Aktionen mit persönlichem Kontakt nicht möglich sind, müssen wir auf die Online-Registrierung ausweichen. Denn auch wenn das öffentliche Leben quasi zum Erliegen gekommen ist, steht der Blutkrebs nicht still. Patienten wie Madlen kämpfen auch jetzt gegen diese schwere Krankheit und sind auf die Hilfe von anderen angewiesen. Madlen braucht dringend einen passenden Spender, um zu überleben. Nehmen Sie sich daher bitte kurz Zeit und lassen Sie sich registrieren. Wenn Sie bereits Spender sind, dann erzählen sie anderen von Madlen und ihrem Schicksal, und überzeugen Sie diese davon, sich als Spender zur Verfügung zu stellen. Vielleicht sind Sie ja ihr genetischer Zwilling.”

Lebensretterset bestellen

Das Lebensretterset des Vereins für Knochenmark- und Stammzellspenden e. V. (VKS) kann man sich kostenlos direkt nach Hause bestellen. Dann ist nur noch ein Wangenabstrich mit den beigefügten Stäbchen nötig. Diese wandern zurück in den Umschlag und werden per Post an das Labor geschickt. „Ganz einfach, oder?”, sagt Ines Baumgarten, die sich inständig wünscht, dass der Aufruf fruchtet. Die Uckermärkerin weiß aus eigenem Erleben, welche furchtbare Geißel der Krebs ist. Ihren Mann Axel Baumgarten hat sie bereits an Leukämie verloren. Kurz vor seinem Tod gründete er noch den bis heute bestehenden Verein. Im vergangenen Jahr erkrankte dann auch der zweite Mann von Ines Baumgarten an Krebs. Sie alle brauchen jede Menge Glück und Menschen, die in schweren Zeiten nicht nur an sich selbst denken, sondern einen Moment Zeit für Kranke erübrigen.