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Tradition

Kürbisschnitzen ist kein Hexenwerk

Schönermark / Lesedauer: 3 min

In vielen Familien gibt es Halloweentraditionen. Bei den Reinhardts aus Schönermark entstand so ein Brauch erst dieses Jahr. „Schuld“ daran war die Kita.
Veröffentlicht:31.10.2020, 10:00

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Strenggenommen ist Susan Reinhardt ja gar kein Halloween-Fan. Noch nie ist die zweifache Mutter mit ihren Kindern im Dorf auf große Süßigkeiten-Tour gegangen und hat an Türen geklingelt. Auch Verkleiden liegt der 32-Jährigen absolut nicht. Für den 31. Oktober hat die Schönermarkerin deshalb auch nichts weiter vor, als es sich mit ihren beiden Kindern daheim so richtig gemütlich zu machen. Dabei wird ihr Blick allerdings auf eine besenreitende Hexe fallen, denn diese hat die Uckermärkerin – passend zur Halloweenzeit – in einen Kürbis geschnitzt.

Selbiger steht seit Kurzem auf ihrem Balkon und leuchtet bei Dunkelheit schaurig-schön die Umgebung aus. Auf die Idee gebracht hatte sie das Kita-Team von Tochter Pia. Die Fünfjährige sollte sich an einem Schnitzwettbewerb beteiligen, den ihre Erzieher ausgerufen hatten, ist von der jungen Mutter zu erfahren. „Ich wollte Pia eine Freude machen und habe mir ein Kürbisschnitzset besorgt“, berichtet die Angestellte eines Landtechnikhandels. Deshalb sei sie kurzentschlossen zur Tat geschritten und habe ein lustiges Olaf-Exemplar gestaltet, setzt sie schmunzelnd hinzu.

Liebling Olaf

Der Schneemann Olaf sei nämlich eine der Lieblingsfilmfiguren ihres kleinen Mädchens. „Pia steht total auf den Film ‚Anna und Elsa‘“, verrät die Mama: „Sie glauben gar nicht, wie stolz meine Kleine war, als wir dann ihren Kürbis in der Kita abgegeben haben.“ Als Nr. 2 kam das Gemüse ihrer eigenen Mutter unters Messer. Diese hatte von einer Freundin einen Kürbis geschenkt bekommen und wünschte sich den auch als Zierde. Nur fehlte offenbar der Elan, um sich selbst ans Werk zu machen. Tochter Susan erbarmte sich letztlich und kreierte ein witziges Gruselgesicht. Das vorerst letzte Werk war dann die eigene, kleine Besenhexe.

„Ich habe mir das alles zu Beginn viel komplizierter vorgestellt“, verriet die junge Frau nach getaner Arbeit: „Aber so schlimm ist das gar nicht.“ Die meiste Mühe mache das Aushöhlen des Fruchtfleisches, spricht sie aus Erfahrung: „Die Figuren zum Ausschneiden habe ich mir erst als Bilder aufs Handy geholt, danach Schablonen gemacht und diese anschließend mit dem Kopierrad auf den Kürbis übertragen. Da ist nichts Schlimmes bei. Für die Hexe habe ich nicht länger als eine halbe Stunde gebraucht.“

LED-Licht drin

Um diese zum Leuchten zu bringen, steckte Susan Reinhardt ein LED-Teelicht ins Innere. Den Olaf-Kürbis schmückt eine Lichterkette mit Batterien. Dafür gab es in der Kita dann sogar einen Preis. „Nicht den ersten, aber der wurde überhaupt nicht vergeben. Weil viele Familien so schöne Kürbisse beigesteuert hatten, zeichnete man alle gleichberechtigt aus. So gab es weder Gewinner noch Verlierer. Das fand ich sehr gut und gerecht.“

Im nächsten Jahr wird es bei ihrer Familie übrigens wieder Schnitzkürbisse geben. Das steht schon fest. Susan Reinhardt hat nämlich bei den diesjährigen die Kerne entnommen. „Die stecke ich 2021 in die Erde und ziehe mir meine eigene Ernte.“ Darauf freut sich neben Mama und Schwester dann gewiss auch der neunjährige Max.