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Acrylic Pouring

Kunst war ihre Rettung im Homeoffice

Schönwerder / Lesedauer: 3 min

Die Coronazeit hat viele Arbeitnehmer vor Herausforderungen gestellt. Auch Christin von Cieszinski saß plötzlich nicht mehr in ihrem Prenzlauer Büro.
Veröffentlicht:10.05.2022, 13:27

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Alles begann 2020, als Homeoffice und -schooling das Leben ihrer Familie über Nacht auf den Kopf stellten. Christin von Cieszinski arbeitete plötzlich nicht mehr in ihrem Prenzlauer Büro, sondern nur noch von zu Hause aus. Die beim Landesamt für ländliche Entwicklung tätige Vermessungstechnikerin managte Job und Kinderbetreuung zwar souverän. Doch die 38-Jährige merkte schnell, dass sie einen Ausgleich zu dem doppelten Stress daheim braucht. In dieser Zeit entschloss sich die Uckermärkerin, ein Fernstudium zum Vermessungsingenieur aufzunehmen.

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Zudem gab sie endlich auch ihrer künstlerischen Ader Raum. Die Schönwerderin griff zu Farben und begann mit dem so genannten Acrylic Pouring. Bei dieser Technik werden verschiedene Acrylfarben miteinander vermischt und in Schichten auf den jeweiligen Malgrund aufgebracht. Das kann eine Leinwand, Fleece oder sogar Holz sein, Hauptsache, die Oberfläche ist glatt genug.

Unterschied zum Malen

Und es gibt einen weiteren Unterschied zum Malen. Man geht nicht mit einem Pinsel vor, sondern arbeitet mit einer größeren Farbmasse direkt auf der Leinwand. Man lässt die Farben fließen – in verschiedene Richtungen und ineinander. Bei ihren Blütenmotiven verpustet Christin von Cieszinski das Ganze sogar, dadurch entstehen die schönsten Farben und Motive.

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Zum Schluss legt die zweifache Mutter ihre Exponate immer auf die Töpferscheibe, wo es dann beim Drehen durch die Zentrifugalkraft nochmals eine neue Entwicklung gibt. „Ist eine Blume beispielsweise erst acht Zentimeter groß, so wächst sie dann durch die Fliehkraft immer größer”, beschreibt die Hobbykünstlerin die Methode. Am Ende wird dann mit Harz versiegelt. Gesehen hatte sie das Ganze zunächst im Internet, wo es Gruppen und Tutorial-Videos dazu gibt. „Ich fand das so klasse, dass ich es selbst probieren wollte.”

Schon fast perfekt

Mittlerweile hat es die Angestellte zu einer gewissen Perfektion gebracht. Wenn sie ihre fertigen Kunstwerke in den sozialen Netzwerken postet, sind die Betrachter des Lobes voll. Das macht natürlich Mut, weiter schöpferisch tätig zu sein. Doch Beifall von Verwandten, Bekannten und Kollegen ist etwas anderes, als wenn man sich mit seiner Arbeit an die Öffentlichkeit wagt, deshalb hat die junge Frau bislang noch keine Exposition in Angriff genommen. Ganz abgeneigt ist sie allerdings beim Thema Ausstellung nicht, zumal ihr „Lager” in der Scheune mit über 50 großformatigen Bildern inzwischen aus allen Nähten platzt. „Ich mache schließlich nicht nur das, sondern auch Makramee, wenn Zeit dazu ist.”

Besondere Knotentechnik

Bei Letzterem handelt es sich um eine Knotentechnik, die sich perfekt für Armbänder, Blumenampeln, Taschen und vieles mehr eignet. Auch dabei ist Christin von Cieszinski schon sehr versiert, so dass sich die fertigen Exponate gut als Geschenke eignen. Die Freude der Beschenkten ist jedes Mal groß. Fazit der jungen Frau: Die coronabedingten Veränderungen haben ihr Leben in gewisser Weise auch reicher und befriedigender gemacht. Ihre größten Fans sind übrigens die beiden Kinder (14 und 11) sowie Ehemann Roman.