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Bauernverband Uckermark

Landwirte warnen vor sinkenden Erträgen

Meichow / Lesedauer: 2 min

Die Agrarreform kann ab 2023 dazu führen, dass selbst gute Böden in der Uckermark künftig weniger intensiv bewirtschaftet werden.
Veröffentlicht:14.07.2022, 08:47

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Viele der angedachten Regeln seien unverständlich in Zeiten einer weltweiten Ernährungskrise, bei absehbaren Ernteausfällen wegen Trockenheit und Krieg. Der Bauernverband Uckermark befürchtet mit Wirksamwerden der neuen europäischen Agrarreform ab 2023 ein weiteres Absinken der Getreideerträge. Bei einem Feldrandgespräch mit Landwirten zum Ernteauftakt in Meichow hatte Wenke Möllhoff, Vorsitzende des Bauernverbandes Uckermark, unter anderem die geplante Erhöhung des Anteils der Stilllegungsflächen auf vier Prozent in Frage gestellt. Wenn zudem der Pflanzenschutzmittel-Einsatz bis 2030 um 50 Prozent reduziert und für das europäische Schutzgebietsnetz Natura 2000 sogar verboten werden soll, dann betreffe das etwa die Hälfte der Ackerflächen in der Uckermark, der Kornkammer Brandenburgs, so Möllhoff. Das werde zu einer deutlichen Reduzierung der intensiven Produktion führen. Bauern könnten zwar auf Ökoproduktion umsteigen, das halbiere aber die Erträge auf diesen Flächen.

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Unverständnis äußerte die Uckermärkerin, die selbst einen Biobetrieb führt, auch dafür sei, dass im Land Brandenburg der Eiweißpflanzenanbau nicht ähnlich angemessen wie in anderen Bundesländern gefördert werde. Die Zuschüsse sollen nur Ökobetriebe erhalten. Das sei Wettbewerbsverzerrung. Auch wenn Moorschutz und Renaturierung sehr wichtig sei, so müssten auch im gesunden Verhältnis dazu produktionsintegrierte Fördermaßnahmen in der Landwirtschaft stehen.

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Besonderen Ärger in der Uckermark verursacht die Ausweitung der Größe der Roten, nitratbelasteten Gebieten in Brandenburg. Statt bislang wenige Einzelbetriebe sollen von den zu zusätzlichen Einschränkungen (Düngung der Flächen 20 Prozent unter Bedarf) demnächst 5600 Hektar Ackerland von 41 Betrieben betroffen sein, bestätigte das Landwirtschaftsamt des Kreises. Die Forderung von Uckermärker Landwirten, nicht repräsentative Messstellen zu ersetzen, sei bislang nicht gehört worden. So gebe es Messstellen in Stickstoff fixierenden Robinienhainen und in der Nähe zu alten Kläranlagen, hieß es bei einem Erntegespräch in Meichow.