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Dialogtour SPD

Mindestlohn: SPD-Basis begehrt auf

Prenzlau / Lesedauer: 1 min

Bei einer Podiumsdiskussion der SPD im Klostercafé in Prenzlau kochten die Gemüter hoch, als es um das Thema Mindestlohn ging.
Veröffentlicht:08.05.2019, 07:09

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Hanka Mittelstädt, Direktkandidatin der SPD für die Landtagswahl im September, hat im Rahmen einer Podiumsdiskussion im Klostercafe in Prenzlau Bedenken zu einer weiteren Erhöhung des Mindestlohnes geäußert: „Wenn der Mindestlohn so kommt, dann werden etliche Betriebe Stellen abbauen und dann haben wir das Gegenteil von dem, was wir eigentlich wollen.” Die Wirtschaftsseite dürfe bei der Diskussion nicht vergessen werden.

10,50 bis zum Ende des Jahres

Im Publikum sorgte die Ausführung der Sozialdemokratin für mittelgroßes Entsetzen. „Das ist doch nicht die SPD“, kritisierte Peter Reiss, stellvertretender Bürgermeister in Brüssow. Dabei erinnerte er an die erste Mindestlohnerhöhung vor einigen Jahren. Damals wäre von allen Seiten angemahnt worden, dass die Friseur-Branche nun pleite gehen würde. In Wirklichkeit habe aber nicht ein Laden geschlossen: „Wir haben jetzt drei Friseure in Brüssow“, führte Reiss aus.

Das kann nicht die SPD sein

„Wir brauchen die Wirtschaft und wir brauchen Industriearbeitsplätze“, entgegnete Hanka Mittelstädt, „gerade hier in der Uckermark“. Wenn keine Unternehmen mehr vor Ort seien, oder sich neu ansiedeln wollen, können überhaupt keine Löhne mehr gezahlt werden, argumentierte sie. „Deutschland ist schon jetzt ein ‚Dumpinglohn-Land‘“, konterte Peter Reiss. Etwa im Bereich der Pflege wolle niemand mehr für Mindestlohn arbeiten. „Das kann doch nicht SPD-Politik sein“, betonte der Kommunalpolitiker. „Sie müssten sagen, jawohl, bis zum Ende des Jahres haben wir 10,50 Euro Mindestlohn.”