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Feuerwehrausbildung

Mit Ponys und Hunden für den Ernstfall geübt

Templin / Lesedauer: 3 min

Mehrmals im Jahr werden Templins Feuerwehrleute zu Tierrettungen gerufen. Deshalb gab es für sie jetzt einen Crashkurs von einer echten Tierärztin.
Veröffentlicht:18.04.2022, 08:10

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Einsätze, bei denen nicht Menschen, sondern Tiere Hilfe brauchen, sind bei Feuerwehrleuten der Stadt Templin keine Seltenheit. Für sie ist es deshalb wichtig, sich zum Thema Tierrettung genauso fit zu halten, wie das für das Löschen von Bränden oder das Retten nach Unfällen notwendig ist. Für die jüngste Ausbildungseinheit seiner Kameraden hatte Zugführer Stefan Feige zwei Profis gewinnen können: Tierärztin Alexandra Bartelt und ihre Tiermedizinische Fachangestellte Nadine Müller.

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Letztere hatte auch gleich ihre eigenen Ponys mitgebracht, an denen beide verschiedene Handgriffe zur einfachen Tierrettung demonstrierten. „Die Ponys sind zwar klein, aber das Prinzip ist bei großen Pferden das gleiche“, sagte die Tiermedizinische Fachangestellte, als sie den Feuerwehrleuten zeigte, wie sie aus einem Seil ein provisorisches Halfter binden können. „Pferde holen mit dem Kopf Schwung. Wenn ihr sie am Halfter habt, lassen sie sich leichter führen“, so ihr Tipp.

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Solche nützlichen Hinweise gab es v on Alexandra Bartelt und Nadine Müller an dem Abend noch mehr. Dass bei der Rettung von Katzen aus großer Höhe unten ein Tuch oder eine Decke gespannt werden sollte, weil sie sich beim Absturz die Beine brechen können. Dass man sich manchen Hunden lieber von der Seite nähern sollte, weil das Tier schon der Blick in die Augen reizen könnte. Ob der Hund im verunglückten Auto, das Pferd im umgestürzten Transportanhänger, oder die im Schlamm versunkene Kuh – bei solchen Unglücksfällen sei es grundsätzlich angebracht, einen Tierarzt anzufordern, wenn dies nicht bereits durch den Tierhalter geschehen. „Er entscheidet letztlich darüber, ob das Tier überhaupt gerettet werden kann oder die Verletzungen bereits zu schwer sind. In diesem Fall würden Rettungsversuche das Leid der Tiere nur noch erhöhen“, so die Tierärztin.

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Mit Labrador „Amar“ von Maik Böhme und Berner Sennenhund „Theo“ von Feuerwehrfrau Celina Greese kamen an dem Abend zwei weitere Vierbeiner zum Einsatz. Nicht alle Hunde sind so friedlich wie diese beiden Tiere. „Unter Umständen müsst ihr Hunde ,entwaffnen’“, spielte die Tierärztin darauf an, dass Hundebisse nicht ungefährlich sind. Sie führte vor, wie aus einer Mullbinde ein Schnauzenband geknüpft werden kann. Richtig angelegt, verhindert es, dass der Hund im wahrsten Sinne des Wortes das Maul aufreißen kann.

Die Feuerwehrleute waren sich einig, dass die Ausbildung durchaus fortgesetzt werden kann. So regte der stellvertretende Löschzugführer Heiko Seyffahrt an, sich auch mal mit dem Thema exotische Tiere zu beschäftigen.