Wohl dem, der einen Brunnen auf seinem Grundstück hat. Den Garten bewässern, das Planschbecken für die Kinder füllen – das sind nur zwei Möglichkeiten, wie Uckermärker den Verbrauch von Trinkwasser aus der Leitung reduzieren und damit den eigenen Geldbeutel schonen können. Doch welche Qualität hat das Wasser aus dem Brunnen eigentlich? Wozu eignet es sich, wofür sollte man es besser nicht verwenden? Am Montag hatten 62 Brunnenbesitzer die Gelegenheit genutzt, um auf solche Fragen eine Antwort zu bekommen. „Das ist überdurchschnittlich viel“, zeigte sich Harald Gülzow zufrieden. Zusammen mit seinem Kollegen Milan Toups hatte er am Montag mit einem mobilen Labor des VSR Gewässerschutz auf dem Templiner Marktplatz Station gemacht und dort die Proben von Uckermärkern entgegengenommen.
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„Wir haben ein Wohngrundstück mit großem Garten in Milmersdorf in der Nähe einer ehemaligen Mülldeponie. Wir wollen beruhigt sein, dass mit unserem Brunnenwasser alles in Ordnung ist“, erzählte Marina Maier. Für sie ist wichtig, dass die Enkel sorglos in dem Wasser planschen können.
Für Harald Fiechel ist die Frage interessant, ob das Wasser aus dem Brunnen auf ihrem Gartengrundstück am Lychener Stadtsee vielleicht sogar zum Trinken geeignet ist. Der Lychener hatte von der Beprobung gelesen und sich deshalb am Montag auf den Weg nach Templin gemacht, um sein Wasser erstmals von den Fachleuten des VSR analysieren zu lassen. Selbst Christopher Haan, Direktor des Hotel Döllnsee-Schorfheide in Groß Dölln, hatte Proben mitgebracht. „Auch wir haben einen Brunnen und ein eigenes Wasserwerk, in dem das Wasser aufbereitet wird“, informierte er.
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Die Qualität seines Brunnenwassers überprüfen zu lassen, ist in der Uckermark durchaus angebracht, weiß Harald Gülzow. „Wir haben in der Uckermark die höchste Belastung mit Nitraten brandenburgweit“, informierte er. Gerade in Regionen mit viel Landwirtschaft könne das ein Problem sein. Der politisch festgelegte Zielwert von Nitraten liege bei 50 Milligramm pro Liter. „In jedem dritten Brunnen wird dieser Wert überschritten“, so der Diplomphysiker. Solche Termine wie den am Montag in Templin betrachtet der VSR Gewässerschutz als eine wichtige Dienstleistung für die Bürger. VSR ist übrigens eine historisch begründete Abkürzung und steht für den 1980 gegründeten „Verein zum Schutz des Rheins und seiner Nebenflüsse“. Obwohl der Verein inzwischen als Umweltschutzorganisation bundesweit aktiv ist, sei der Name beibehalten worden.