StartseiteRegionalUckermarkNachholbedarf bei Bus und Bahn in der Uckermark (Video)

Öffentlicher Nahverkehr

Nachholbedarf bei Bus und Bahn in der Uckermark (Video)

Prenzlau / Lesedauer: 3 min

Was tun, damit der öffentliche Nahverkehr nicht vernachlässigt wird? Leser fragten die Direktkandidaten der Parteien im Wahlkreis 11.
Veröffentlicht:13.08.2019, 15:35

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Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) im ländlichen Raum ist für alle Direktkandidaten, die sich im Wahlkreis 11 mit Prenzlau um ein Mandat für den brandenburgischen Landtag bewerben, ein wichtiges Thema. Das wurde im Prenzlauer Wahlforum mit Lesern des Uckermark Kurier schnell deutlich. Herbert Heinemann aus Trebenow wollte wissen, wie den kleinen Leuten aus den Dörfern, die über kein eigenes Fahrzeug verfügen, die Möglichkeit gegeben werden soll, in die Städte zu kommen? Darauf meldete sich Harald Engler (BVB/Freie Wähler) zu Wort: „Der öffentliche Personennahverkehr sollte nicht nur die Pendler betreffen. Viele Jugendliche wohnen in den Ortsteilen von Prenzlau oder Templin und wollen neben dem Schulbesuch auch an Veranstaltungen und dem kulturellen Leben teilnehmen. Dafür muss Geld bereit gestellt werden. Nach Möglichkeit müssen wir mit Rufbussen arbeiten.“

Linke fordert Jahresticket für 365 Euro

Auch Anne-Frieda Reinke (Die Linke) hatte einiges dazu zu sagen: „Wir müssen Alternativen zum normalen ÖPNV finden. Der Rufbus müsste gefördert werden. Vom Land oder auch vom Bund. Dazu sollten die Kosten gesenkt werden. Das 365 Euro-Ticket ist da schon ein guter Ansatz. Schritt für Schritt sollte der ÖPNV für alle kostenlos sein. Außerdem müssen auch mehr kleinere Orte bedient werden“, so die junge Prenzlauerin.

CDU verlangt Ausbau der Verkehrswege

„Mobiltät bedeutet nicht nur, von A nach B zu kommen“, so Andreas Meyer (CDU). „Man braucht dazu auch entsprechend ausgebaute Verkehrswege und da hakt es.“ Als Inhaber einer Fahrschule wisse er, wie viele Kreisstraßen sich in einem desolaten Zustand befinden. Aus seiner Sicht dürfe man den ÖPNV auch nicht los gelöst vom dringend notwendigen Breitbandausbau betrachten. „Wenn der Mobilfunk nicht funktioniert, dann kann man auch nicht den Rufbus bestellen“, sagte der Prenzlauer. Priorität müsse bei der Erweiterung des ÖPNV haben, schnell im Stundentakt nach Berlin zu kommen. „Wenn das funktioniert, dann lassen auch mehr Leute ihr Auto stehen.“

Grüne wollen CO2-neutrale Mobilität

Für Britt Stordeur (Bündnis 90/Die Grünen) ist Mobilität das Thema. „Wir müssen hin zur CO2-neutralen Mobilität. Weg vom Individualverkehr. Da haben Land und Bund einige Hausaufgaben. Die Zeit, als immer mehr Dörfler in die Stadt zogen, ist zum Glück gestoppt. Der Trend, auf dem Dorf zu leben, nimmt wieder zu, denn die Menschen wollen mehr ‚Work-live-balance‘. Die Sache mit dem Rufbus könnte man digital, mit einer App machen. Dazu brauchen wir mehr kleinere Busse“, ließ die Grünen-Politikerin wissen.

SPD räumt Defizite im öffentlichen Nahverkehr ein

„Ich gebe Ihnen Recht“, meinte Hanka Mittelstädt (SPD). „Natürlich gibt es Defizite. Der ÖPNV muss weiter ausgebaut werden. Und wir müssen etwas für die Umwelt tun. Es braucht keine großen Busse, die dann halbleer durch die Gegend fahren. Aber das neue System muss auch finanzierbar sein.“ Hier hakte Moderator Sven Wierskalla nach: „Brandenburg ist das einzige Bundesland, das den ÖPNV nicht unterstützt. Was wollen Sie dagegen tun?“ „Man muss Koalitionen bilden und Mehrheiten finden. Außerdem bin ich noch nicht im Landtag“, antwortete die 32-jährige Landwirtin.

AfD spricht Abwanderung aus ländlichem Raum an

Felix Teichner (AfD) meinte: „Ich habe als Ortsvorsteher von Güstow den Fahrplanentwurf der UVG bekommen. Als einziger Ortsvorsteher habe ich eine Stellungnahme dazu geschrieben. In allen 14 Ortsteilen von Prenzlau geht die Bevölkerung zurück. Dedelow ist ein Musterbeispiel dafür, was Abwanderung im ländlichen Raum heißt. Das bedeutet auch weniger öffentlicher Personennahverkehr.“

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