StartseiteRegionalUckermark„Politik und Gesellschaft unterschätzen die Gefahren“

Veranstaltung in Prenzlau

„Politik und Gesellschaft unterschätzen die Gefahren“

Prenzlau / Lesedauer: 2 min

Am 25. Februar wird der bekannte Kriminologe und Buchautor Prof. Dr. Christian Pfeiffer in Prenzlau zum Vortrag „Gegen die Gewalt” erwartet.
Veröffentlicht:24.02.2020, 05:26

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Nur fünf Tage nach seinem 76. Geburtstag wird der deutschlandweit bekannte Kriminologe und Buchautor Prof. Dr. Christian Pfeiffer am 25. Februar ab 19 Uhr zum öffentlichen Vortrag und Gespräch im Kultur- und Plenarsaal in der Prenzlauer Grabowstraße 8 erwartet. Es wird zugleich seine erste Lesung aus seinem neuen Buch „Gegen die Gewalt“ (Kösel-Verlag) sein, die er in den neuen Bundesländern hält. Der Untertitel seines aktuellen Buches heißt: „Warum Liebe und Gerechtigkeit unsere besten Waffen sind“.

Mediennutzung hinterfragt

Pfeiffer stellte in seinen Forschungen und Veröffentlichungen viele Bezüge zwischen Mediennutzung und schulischen Misserfolgen, zwischen extremistischen Einstellungen und Gewalt her, zwischen fehlender Empathie und einem schleichenden Werteverlust, Verhaltensmuster her. Liebe und Gerechtigkeit, die Jugendliche – beginnend im Elternhaus – erfahren, seien entscheidende Parameter für die spätere Entwicklung, für Bildungschancen, eigene Lebensverläufe und Sozialverhalten.

Pilotversuch denkbar

In der Uckermark, wo derzeit circa 25 Prozent der Schulabgänger nach Erkenntnissen des Jobcenters und der Arbeitsagentur „nicht ausbildungsfähig“ sind, wollen verschiedene Akteure gemeinsam in der „Bildungsoffensive Uckermark“ dieser Entwicklung entgegen wirken. Christian Pfeiffer wird bereits am Dienstagvormittag mit Experten aus der Uckermark über die Probleme der aktuellen Bildungsmisere sprechen. „Meine Hoffnung ist, dass ich mit meinen Erfahrungen, Forschungserkenntnissen und Netzwerkkontakten einen kleinen Beitrag für eine Art Pilotversuch in der Uckermark leisten kann und dadurch Anlass habe, bald wieder nach Prenzlau zu kommen”, erklärte der Kriminologe im Vorfeld im Interview mit dem Uckermark Kurier.

Gefahren unterschätzt

Darin äußert Pfeiffer unter anderem: „Es ist mir ein großes Anliegen, den Menschen einerseits zu zeigen, warum die schwere Gewalt entgegen der öffentlichen Meinung stark zurückgeht und warum andere Gefahren von Politik und Gesellschaft leider unterschätzt werden.” Das vollständige Interview erscheint am 24. Februar in der E-Paper- und Print-Ausgabe des Uckermark Kurier. Der Eintritt zu der Veranstaltung, die am 25. Februar um 19 Uhr in Prenzlau beginnt, ist frei.