StartseiteRegionalUckermarkPotenzial von Wasserstoff in der Uckermark ergründen

Studie geplant

Potenzial von Wasserstoff in der Uckermark ergründen

Prenzlau / Lesedauer: 2 min

Die Fraktion der CDU im Kreistag hat einen Antrag dazu eingebracht. Er ist überfällig, sagt Landrätin Karina Dörk.
Veröffentlicht:08.06.2021, 05:30

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Im Landkreis Uckermark wird von Windkraft-, Solar- und Biogasanlagen eine riesige Menge Strom aus sogenannten regenerativen Energien erzeugt. So viel, dass der sogenannte „grüne Strom“ aus Kapazitätsgründen nicht stetig in die Netze der Energieunternehmen eingespeist werden kann. Die Folge ist, dass beispielsweise Windkraftanlagen zeitweise abgeschaltet werden müssen.

Dabei könne grüne Energie sinnvoll eingesetzt werden, beispielsweise für die Produktion von Wasserstoff als Energieträger der Zukunft, finden die CDU-Mitglieder im Kreisverband Uckermark. Die Christdemokraten haben deshalb einen Antrag gestellt, eine Studie zur Nutzung von Wasserstoff zu erarbeiten. Über den Antrag sollen die Mitglieder des Kreistages in ihrer Sitzung am 9. Juni entscheiden.

Verlässliche Daten für Prognosen

Seit 2011 produziert die Enertrag AG Wasserstoff in ihrem Prenzlauer Hybrid-Kraftwerk, auch die PCK-Raffinerie GmbH Schwedt stellt den Energieträger her. Dennoch sei „wenig darüber bekannt, wo die Herstellung mit welchen Kapazitäten erfolgen soll und wie das Produkt auf den Markt gebracht werden kann“, heißt es in dem CDU-Antrag. Die Studie soll Abhilfe schaffen und verlässliche Daten, beispielsweise zum Bedarf, zu Kapazitäten oder auch zu Einsatzmöglichkeiten bis hin zu Arbeitsplatzprognosen liefern.

Uckermark-Landrätin Karina Dörk (CDU) betrachtet den Antrag als überfällig. Wenn ihn die CDU-Fraktion jetzt nicht gestellt hätte, hätte es die Verwaltung tun müssen, meinte sie. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass die Enertrag AG innerhalb kürzester Zeit eine Wasserstoff-Tankstelle errichten und zwei Busse der Uckermärkischen Verkehrsgesellschaft mbH (UVG) auf den Betrieb mit diesem Energieträger umrüsten will. Mehr noch: Auch die Uckermärkische Dienstleistungsgesellschaft (UDG) denke darüber nach, ihre Flotte der Entsorgungsfahrzeuge Schritt für Schritt auf Wasserstoff umzustellen. „Wir werden sehr schnell merken, wie sich die Welt um uns verändert“, sagte sie. Aus dieser Sicht sei es sinnvoll, sich konzeptionell Gedanken zu machen, wie sich die Uckermark in dieses Entwicklung einbringen kann.