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Fahrradladen öffnet

Prenzlauer Firmenchefs treffen clevere Entscheidung

Prenzlau / Lesedauer: 3 min

Stephan Holzheimer und Kay Plichta wagten sich während Corona nicht nur an eine Erweiterung, sondern orderten, anders als viele Mitbewerber, kräftig.
Veröffentlicht:27.07.2022, 08:47

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Die Inhaber vom Prenzlauer „Rad der Stadt” haben mit dem Umbau in der Stettiner Straße 50 ihre Gewerbefläche fast vervierfacht. In den letzten Monaten wurden aus 150 Quadratmetern stolze 600 Quadratmeter. Dadurch konnten Stephan Holzheimer (50) und Kay Plichta (48) nicht nur den Laden immens vergrößern, sondern endlich auch vernünftige Lagermöglichkeiten schaffen sowie eine Werkstatt errichten, die ab sofort beste Arbeitsbedingungen für die sieben Mitarbeiter bietet. Letzteres war dringend geboten, weil der Anteil der verhältnismäßig schweren E-Bikes weiter am Steigen ist. Schon jetzt machen sie 70 Prozent des Umsatzes aus. Die Unternehmer rechnen damit, dass sich das perspektivisch noch weiter nach oben entwickelt. „Und so ein E-Bike wuchtet man nicht ein paarmal am Tag nach oben. Da braucht es schon pneumatische Lifts”, weiß Stephan Holzheimer.

Pneumatische Lifte

Fünf davon stehen den Zweiradmechanikern in seinem Team künftig zur Verfügung. „So sorgen wir dafür, dass sie alle bis zur Rente gesund bleiben”, setzt der Firmenchef hinzu. Sein Geschäftspartner Kay Plichta ergänzt, dass auch der Aufenthaltsraum und das Büro jetzt modernsten Standards entsprechen: „Wer unseren Laden von früher kennt, wird staunen, wie groß die Veränderung war.” Das erschließt sich vermutlich erst beim Betreten des Geschäfts, denn an der Vorderfront hat sich nicht allzuviel geändert.

+++ „Rad der Stadt“ in Prenzlau wächst in die Höhe +++

Die Vergrößerung passierte vor allem nach hinten hinaus. Am Freitag, dem 29. Juli, schließen Stephan Holzheimer und Kay Plichta morgens den „Rad der Stadt” zum ersten Mal nach der Bauphase wieder an der alten Adresse auf. In der Zwischenzeit hatten sie Verkauf und Werkstatt in einem provisorischen Laden wenige Meter entfernt abgewickelt. Doch dieses vergleichsweise kleine Geschäft in Nummer 54 konnte zuletzt den Neuzugang an Ware nicht mehr fassen.

Lkw-Ladung mit 60 Rädern

„Wir haben im Gegensatz zu anderen Mitbewerbern auch in der Coronaphase ganz mutig neue Räder geordert. Diese Bestellungen aus dem Jahr 2020 treffen jetzt wie vereinbart nach und nach ein, so dass wir auch die nächsten Monate noch ein breites Angebot vorhalten können. Erst letzte Woche kam eine Lkw-Ladung mit 60 Stück an. Bei anderen Händlern sind die Lager längst leer gefegt, weil sie damals beim Ordern gezögert haben. Und jetzt ist nichts mehr da.”

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Die Nachfrage ist nämlich ungebrochen groß, nicht zuletzt dadurch, dass immer mehr Firmen „Jobräder” leasen. „Sie nutzen das in Zeiten des Fachkräftemangels quasi als Mitarbeiterbindungsprogramm”, erklärt Stephan Holzheimer, sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber profitierten davon. Das habe das E-Bike-Geschäft nochmal richtig beflügelt.