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Gruselfund in Prenzlau

Stalker hinterlässt blutige Eingeweide

Prenzlau / Lesedauer: 2 min

Eine 32-jährige Uckermärkerin hat seit Jahren einen bösen Schatten. Sie ahnt, wer der Stalker ist. Doch die Verfahren werden jedes Mal eingestellt.
Veröffentlicht:08.04.2019, 15:09

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Das, was Kristina Petz in den vergangenen drei Jahren widerfahren ist, liest sich wie ein schlechter Horrorroman. Die 32-Jährige lebt in ständiger Angst vor einem Stalker. Die Liste der Vorfälle ist lang: zwei mit Buttersäure übergossene Autos, eins davon musste danach als Totalschaden auf den Schrott; pornografische Flugblätter an ihren Waxing-Studios in Angermünde und Schwedt, blutige Eingeweide im Briefkasten ihres neuen Ladens in Templin...

„Sechs Monate war Ruhe, jetzt geht es wieder los”, schildert die verzweifelte Geschäftsfrau. Diesmal tauchten in der Nachbarschaft ihres neuen Beauty-Salons „Cataleya” schlüpfrige Zettel auf. In den Briefkästen fanden sich Dienstleistungsangebote sexueller Natur. Die Anwohner zeigten sich verständlicherweise irritiert.

Kündigung befürchtet

Das Ganze gipfelte in einer Unterschriftensammlung, die das Ziel hatte, ihren Vermieter zur Kündigung zu animieren. „Das habe ich glücklicherweise aus der Welt schaffen können, aber die Angst vor weiteren Attacken bleibt”, sagt die Uckermärkerin. Sie empört, dass dem Stalker bis jetzt nicht das Handwerk gelegt worden ist: „Schließlich weiß ich, wer es ist.” Bei dem Täter handele es sich ihrer Meinung nach um einen langjährigen Bekannten, dessen Motiv vermutlich verschmähte Liebe sei.

Tatnachweis nicht bewiesen

Bei der Polizeiinspektion Uckermark sind dazu mehrere Ermittlungen gelaufen. Doch von der Staatsanwaltschaft in Neuruppin bekam Kristina Petz sechsmal den Bescheid, dass die Verfahren eingestellt werden. Oberstaatsanwalt Jürgen Schiermeyer zufolge gab es zwar einen Beschuldigten. „Aber der Tatnachweis war nicht zweifelsfrei zu führen.”

„Was, wenn das nur der Anfang war? Man hört doch so oft, dass sich die Täter noch steigern. Ich fühle mich ohnmächtig und allein gelassen”, so beschreibt Kristina Petz ihre momentane Verfassung.

Die Polizei bietet zum Thema Stalking eine Opferberatung an.