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Gemeinnütziges Engagement

Templiner Mütter kämpfen erneut für Kinderarztpraxis

Templin / Lesedauer: 3 min

Schon zum zweiten Mal setzen sich Kesryn Klahn und Luisa Kubaty für die Finanzierung der Sprechstunden am Sana Krankenhaus Templin ein.
Veröffentlicht:08.10.2022, 14:17

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Kesryn Klahn und Luisa Kubaty sind wieder unterwegs. Die beiden Templiner Mütter zweier Kinder sammeln wieder Unterschriften für den Erhalt der ambulanten kinderärztlichen Praxis am Sana Krankenhaus Templin. Damit wiederholt sich eine Situation aus dem vergangenen Jahr. Schon 2021 drohte die Finanzierung einer auf 20 Wochenstunden begrenzten pädiatrischen Sprechstunde zum Jahresende auszulaufen. Kesryn Klahn und Luisa Kubaty hatten Politiker mobilisiert, an Vertreter von Krankenkassen und die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) geschrieben, sammelten Unterschriften und starteten eine Online-Petition – alles für das eine Ziel: die Praxis am Templiner Krankenhaus zu erhalten, der Uckermark Kurier berichtete.

Die erste Runde: Templiner Mütter kämpfen für Kinderarztpraxis

Ihr Ziel hatten sie erreicht. Das medizinische Angebot wurde über das Jahr 2021 hinaus fortgeführt. Allerdings gab es zunächst nur eine Finanzierungszusage für ein weiteres Jahr. „Nun stehen wir wieder vor dem gleichen Problem wie letztes Jahr. Die Schließung der Praxis von Kinderärztin Kathrin Zinnow droht wieder zum Jahresende“, schrieben die beiden Mütter an die Redaktion. Luisa Kubaty und Kesryn Klahn haben deshalb ihre Petition aus dem vergangenen Jahr wieder ins Leben gerufen. 825 Personen haben sie bis Donnerstagabend unterstützt. Darüber hinaus haben sie Listen in Kindergärten, Schulen und in Physiotherapiepraxen ausgelegt. „Ich stehe in Kontakt mit Politikern und der KVBB“, erzählte Luisa Kubaty. Und nicht zuletzt habe sie auch mit Eltern gesprochen, die mit ihren Kindern in der niedergelassenen Praxis von der Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin Dr. Heike Wlost medizinisch versorgt werden.

Blick zurück: Kinderärztliche Sprechstunde in Templiner Klinik

Noch während ihre Aktion läuft, gibt es ein erstes positives Signal. „Die KVBB hat die Arbeitsgemeinschaft der Verbände der Krankenkassen im Land Brandenburg zur nachhaltigen Finanzierung der ambulanten Pädiatrie in Templin angeschrieben. Zwischenzeitlich liegt eine Antwort vor, wonach die bisherige zusätzliche Finanzierung der ambulanten Pädiatrie in Templin auch ab 2023 zugesagt wird“, schrieb Christian Wehry, Pressesprecher der KVBB, auf die Nachfrage des Uckermark Kurier an die Redaktion. Diese Aussage wurde von der Sana Kliniken Berlin-Brandenburg GmbH, zu dessen Klinikverbund das Templiner Krankenhaus gehört, bestätigt. Auch dort liegt die Finanzierungszusage für das kommende Jahr vor, informierte Pressesprecher André Puchta.

Damit bleibt die Situation allerdings vorerst die gleiche wie im vergangenen Jahr. Bis Ende 2023 scheint die ambulante Sprechstunde von Kinderärztin Kathrin Zinnow gesichert. Laut KVBB soll indes versucht werden, die medizinische Versorgung für Kinder zu verstetigen. „Die Finanzmittel stehen außerhalb der Regelversorgung zur Verfügung. Wir setzen uns mit den Projektpartnern dafür ein, dass die Pädiatrie zukünftig innerhalb der Regelversorgung finanziert wird“, teilte Christian Wehry mit.

Geschichte wiederholt sich: Templin bangt um Kinderarztpraxis

Die Nachricht vom Fortbestand der pädiatrischen Sprechstunde am Krankenhaus Templin für das Jahr 2023 haben die beiden Mütter mit Erleichterung aufgenommen. Die Eltern mit Kindern in Templin, im Umland bis hin in die Nachbarstadt Zehdenick seien auf die medizinische Versorgung durch die Kinderärztin angewiesen, sind sie nach alle ihren Gesprächen überzeugt. Genau deshalb haben sie sich erneut in ihrer Freizeit für der Erhalt der ambulanten Praxis engagiert. Sie sind aber auch der Meinung, dass diese kinderärztliche Versorgung nicht auf ein Jahr befristet werden sollte. „Ich habe mich dazu auch mit der KVBB unterhalten. Sie ist zu einer unbefristeten Lösung bereit“, erzählte Luisa Kubaty. Doch dazu müssten weitere Gespräche mit den Vertretern der Krankenkassen geführt werden. Zumindest sollte es eine Finanzierungszusage über drei Jahre geben, so die Templinerin.