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Justiz

Templiner Opfer ärgert sich nach Gewalttat über Gericht

Templin / Lesedauer: 2 min

2016 wurde Rainer Fehlberg brutal von einem Mann gestoßen und schwer verletzt. Doch vor Gericht spielte das Opfer zu wenig eine Rolle, meint er.
Veröffentlicht:05.07.2019, 18:07

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Das Opfer einer Gewalttat in Templin tritt nach dem Urteil im Gerichtsprozess aus der Anonymität. Rainer Fehlberg, ein 74-jähriger Senior aus der Kurstadt, sprach jetzt öffentlich über die Folgen einer Attacke, die ein junger Mann im 7. November 2016 auf ihn verübt hatte. Nicht zuletzt deshalb, weil durch die Tat die Lebensqualität des Rentners für immer beeinträchtigt wurde.

Folgenschwere Verletzung

Nach den Schilderungen von Rainer Fehlberg war er hinterrücks von dem damals 26-Jährigen gestoßen worden. Der Senior war dadurch gestürzt und hatte sich einen mehrfachen Bruch des Sprunggelenks zugezogen. Zwei große Operationen, anderthalb Jahre auf Krücken, ein versteiftes Gelenk und Schmerzen bis zum heutigen Tag seien die Folgen gewesen, zählte das Opfer auf.

Opfer zu wenig berücksichtigt

Und dennoch sei der junge Mann für diese und weitere Taten aufgrund einer paranoiden Schizophrenie nicht verurteilt worden. Stattdessen ordnete das Landgericht Neuruppin die Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik an. Ein Urteil, das bei Rainer Fehlberg auf Unverständnis stößt und ihn an der Rechtsprechung an deutschen Gerichten zweifeln lässt. Er findet, dass bei der Beurteilung solcher Straftaten die Opfer viel mehr in den Mittelpunkt gerückt werden sollten.

Blick nach vorn gerichtet

In Revision will der Templiner dennoch nicht gehen. Der Rentner hat sich entschieden, die schwarze Kapitel in seinem Leben hinter sich zu lassen und den Blick nach vorn zu richten.