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Tempoverstöße

Teure Fotos aus dem Anhänger in der Uckermark

Prenzlau / Lesedauer: 2 min

Der Kreis Uckermark hat im vergangenen Jahr den Kontrolldruck auf den Straßen der Region erhöht. So mancher Kraftfahrer hat das feststellen müssen.
Veröffentlicht:02.02.2023, 18:21

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„Die Uckermärker und ihre Gäste sind flott unterwegs.“ Zu dieser Einschätzung kam der 1. Beigeordnete Frank Bretsch (SPD) bei der Jahrespressekonferenz der Führungsspitze des Landkreises Uckermark. Er führte seine Aussage zurück auf eine deutlich gestiegene Zahl von festgestellten Geschwindigkeitsverstößen im vergangenen Jahr. „Wir haben eine Steigerung gegenüber 2021 um 38,5 Prozent“, stellte er fest. Gingen den Mitarbeitern des kreislichen Ordnungsamtes 2021 noch 18.888 Kraftfahrer in die Radarfalle, wurden im vergangenen Jahr 26.160 Verstöße gegen die zulässige Höchstgeschwindigkeit registriert.

Das hört sich viel an und tatsächlich würde die Zahl für sich sprechen. Der deutliche Anstieg ist allerdings auch darauf zurückzuführen, dass der Landkreis den Kontrolldruck auf die Kraftfahrer erhöht hat. So wurden durch die Ordnungsamtsmitarbeiter im vergangenen Jahr insgesamt 635 Kontrollen durchgeführt, Geschwindigkeitsmessungen der Polizei sind in dieser Zahl noch gar nicht berücksichtigt. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 waren es 445 Kontrollen.

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Und noch etwas kommt hinzu. „Wir haben einen sogenannten Enforcement Trailer – also einen Blitzeranhänger – gemietet, den wir zur flexiblen Geschwindigkeitsüberwachung an verschiedenen Stellen eingesetzt haben“, so der 1. Beigeordnete. Anders als die üblichen Messgeräte, für deren Betrieb immer ein Mitarbeiter abgestellt werden muss, verrichtet der Blitzeranhänger ganz autark ohne Personal 24 Stunden am Tag sein Geschäft. Oft verbleibt er an mehreren Tagen am gleichen Standort, bis zum Donnerstag beispielsweise in Templins Prenzlauer Allee, wo gerade erst die Tempo-30-Zone ausgeweitet wurde, der Uckermark Kurier berichtete.

Frank Bretsch betonte in dem Zusammenhang, dass der Landkreis seine Kontrollen an besonderen Schwerpunkten durchführt. Dazu würden unter anderem Schulen, Kindergärten sowie Altersheime und Krankenhäuser zählen, aber auch an Stellen mit besonderem Gefahrenpotenzial, so wie das beispielsweise Straßen außerorts sind, an denen sich Bushaltestellen des Schülerverkehrs befinden.

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In 24.539 Fällen wurden im vergangenen Jahr sogenannte Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet, 2021 waren es 18.103. Im Verwarngeldbereich mit nur geringer Geschwindigkeitsüberschreitung lagen dabei 19.349 Fälle (2021: 16.005). „Aber mit Bußgeld – und das ist eine wirklich aufrüttelnde Zahl – wurden 5190 Fälle registriert. 2021 waren es noch 2098“, so Frank Bretsch. Für 257 Kraftfahrer führte der verstärkte Kontrolldruck des Landkreises zum Verlust des Führerscheins. Für sie wurde vom Ordnungsamt ein Fahrverbot angeordnet.