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Badespaß im Nordosten

Uckermärker Spaßbäder kurz vor dem Ferienstart

Templin / Lesedauer: 4 min

Mit zwei Spaßbädern kann sich die Uckermark – im Vergleich mit anderen Regionen – glücklich schätzen. Doch wie sieht es in der NaturTherme Templin und im AquariUM Schwedt aktuell aus?
Veröffentlicht:04.07.2022, 10:10

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Am 7. Juli starten im Land Brandenburg die Sommerferien. Raus in die Natur, an einen der vielen Seen, in Freizeiteinrichtungen wie dem Wildpark Schorfheide, die Westernstadt El Dorado, dem Naturerlebnis Uckermark, dem Gramzower Eisenbahnmuseum oder ins Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle. Als Schlechtwettervariante sind im Sommer die Spaßbäder die Anlaufstelle Nummer 1. Ernst Volkhardt, Geschäftsführer der NaturTherme Templin, weiß das und hat mit seinem Team die Türen der Therme seit dem 1. Juli wieder geöffnet. Die Besucher können nach umfangreichen Umbau- und Sanierungsarbeiten wieder alle Bereiche nutzen, versichert er auf Nachfrage. Vom Spaß- und Wellnessbad bis hin zum Sauna- und Therapiebereich. Das Foyer wurde neu gestaltet, Duschen und Umkleiden modernisiert, im Bad ein Ruhedeck eingebaut. Weitere Attraktionen werden folgen. Im September soll das neue Saunaruhehaus übergeben werden, im Sommer 2023 folgen ein Kinderspielhaus, ein Außenspielplatz, ein Gradierwerk und – wenn alles klappt – das Ottergehege.

Geburtstagsparty in Therme

Doch am kommenden Sonnabend, dem 9. Juli, wird ab 10 Uhr eine zünftige Geburtstagsparty nachgeholt. 2020 gab es die NaturTherme seit zwei Jahrzehnten, doch Corona ließ die Jubiläumsfeier buchstäblich ins Wasser fallen. Nun ist es der 22. Geburtstag in Verbindung mit der Wiedereröffnung, die mehr als einen guten Grund für ein zünftiges Sommerfest bieten. Tagsüber gibt es ein Programm für die ganze Familie, am Abend findet eine große Open-Air-Party statt.

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Zum Feiern zumute ist es den Betreibern des AquariUM Schwedt, dem zweiten großen Freizeitbad in der Uckermark, noch nicht. Fast auf den Tag genau vor einem Jahr geschah das Unfassbare: Am Nachmittag des 11. Juli 2021 stürzte das Dach über dem Sportbad des AqariUM in Schwedt in sich zusammen. Wenige Tage, bevor das umfangreich modernisierte Erlebnisbad, das unmittelbar an die damalige Sportbad-Baustelle angrenzte, wiedereröffnet werden sollte. Nach wie vor ein Wunder, dass bei diesem Unglück niemand verletzt worden ist. Als Ursache des Einsturzes war ein bereits in der Planungsphase falsch berechneter Träger ausgemacht worden.

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Schnell waren sich alle Akteure einig, dass das 1999 eröffnete AquariUM wieder aufgebaut werden sollte. Im April 2022 startete der Rückbau. Ein Spezialunternehmen barg dabei die eingestürzten Dachteile, ohne den intakten Baubestand wie beispielsweise das Lehrschwimmbecken, das angrenzende Spaßbad oder die neue Erlebnisrutsche in Mitleidenschaft zu ziehen, versicherte Dirk Sasson, Geschäftsführer des Unternehmensverbundes Stadtwerke Schwedt dem Uckermark Kurier.

Der Neubau des Daches soll als Stahlkonstruktion erfolgen, in Optik und Struktur angelehnt an das ehemalige Dach aus Holzbindern. Das aktualisierte Brandschutzkonzept als Grundlage des Bauantrages lag im Juni ausgearbeitet vor. Geplant war dafür ursprünglich der Februar 2022, doch gab es erhebliche Personalengpässe seitens der Planer.

Dach noch vorm Winter

„Ziel ist es nun, den Bauantrag mitsamt des abgestimmten Brandschutzkonzeptes Mitte Juli bei den Behörden einzureichen. Die Erstellung der Ausschreibungsunterlagen und die Vergabeverhandlungen sind bereits in Vorbereitung, bestenfalls kann der Rohbau im September starten“, so Sasson. Noch vor dem Wintereinbruch soll die Grundkonstruktion wetterfest sein, um weitere Schäden im Inneren des Gebäudekomplexes zu vermeiden. Mit der Fertigstellung des kompletten Daches rechnet der Stadtwerke-Unternehmensverbund als Betreiber erst im ersten Quartal 2023 – auch mit Blick auf Lieferengpässe bei Baumaterialien.

Erst danach können die Innenausbaumaßnahmen, die ursprünglich bereits vor einem Jahr im Rahmen der Badmodernisierung angedacht waren, erfolgen. Dazu gehört unter anderem die Ertüchtigung des Beckenhubbodens im Sportbad, die Neuverlegung der Beckenfliesen, die Installation von Zeitmessanlage und Startblöcken sowie die Reaktivierung der Haustechnik für das gesamte Bad. Zeitgleich würden Foyer und Kassenbereich samt technischer Systeme und die Umkleiden erneuert. Diese Arbeiten sollen, nach aktuellem Planungsstand, bis in den Juli 2023 andauern.

Preisanstieg bei Baustoffen

„Eine Wiedereröffnung avisieren wir aktuell zum Start des neuen Schuljahres 2023. Inwieweit bereits in den Sommerferien die Außenanlagen des Bades wieder genutzt werden können, ist aktuell schwer kalkulierbar und kann nur dem Baufortschritt entsprechend kurzfristig entschieden werden,“ erläutert Sasson. Alle Planungs- und Baumaßnehmen würden zudem maßgeblich von der Verfügbarkeit von Firmen, Personal und Material, aber auch von den weiteren Preisentwicklungen für Energie, Material und Baustoffe abhängen.

Die Auswirkungen einer weiteren Verschärfung der Lage, nicht zuletzt mit dem Blick auf den Russland-Ukraine-Krieg, seien schlicht nicht abschätzbar.