StartseiteRegionalUckermarkUnbekannter in Prenzlau rettet Uropas Heiligtum

Alter Führerschein

Unbekannter in Prenzlau rettet Uropas Heiligtum

Prenzlau / Lesedauer: 2 min

Das Dokument stammt von 1961 und wurde von der Volkspolizei ausgestellt. Kein Wunder, dass Johannes Senske daran hängt. Doch dann war es weg.
Veröffentlicht:28.08.2019, 13:06

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Es gibt wenige Dinge, an denen das Herz von Johannes Senske hängt. Seine alte Fahrerlaubnis gehört aber dazu. „Das Dokument wurde mir 1961 bei der Volkspolizei ausgestellt“, sagt der 78-Jährige stolz. Er freue sich jedes Mal, wenn er die bei einer Kontrolle zeigen dürfe, bestätigt Ehefrau Rosalia. Doch um ein Haar wäre das gute Stück verschwunden, setzt die Horsterin hinzu: „Mein Mann hatte seine Tasche nämlich am Einkaufskorb hängen lassen.“

Das Ganze trug sich Mittwoch in Prenzlau zu. Das Ehepaar hatte bei Lidl noch ein paar Besorgungen gemacht. „Weil dort aber das Popcorn ausgegangen war, entschlossen wir uns, noch schnell zu Marktkauf zu fahren“, beschreiben die Senskes das Zustandekommen ihres Malheurs. Schnell stieg das Paar ins Auto ein, an der nächsten Kreuzung dann die Ernüchterung. „Mir blieb fast das Herz stehen, als ich bemerkte, dass ich die Tasche vergessen hatte“, erinnert sich der pensionierte Stellmacher zurück.

Geld in der Hosentasche

Sein Geld habe er zwar in der Hosentasche gehabt, berichtet Rosalia Senske. „Aber alle anderen wichtigen Dokumente und Papiere waren weg“, setzt ihr Mann hinzu; neben dem geliebten Klapp-Führerschein auch sämtliche Bilder vom Besuch der kleinen Urenkelin und der Fotoapparat. „Nicht auszudenken, wenn das alles verloren gewesen wäre“, sagt der Uckermärker. Völlig außer sich fuhr der Rentner in den Discounter zurück.

Das dortige Personal empfing ihn dann schon mit einem Lächeln: „Ihre Tasche hat jemand abgegeben.“ Während Rosalia Senkse davon erzählt, füllen sich ihre Augen mit Tränen: „Dass es noch so gute Menschen gibt, hätten wir fast nicht für möglich gehalten.“ Weil der Finder weder Namen noch Kontaktdaten hinterlassen hat, führte sie ihr nächster Weg zum Uckermark Kurier, um öffentlich Danke zu sagen. Vor Jahren hatte eine ähnliche Geschichte übrigens schon mal einen guten Ausgang genommen. Auch da bekam er seine Tasche wieder.