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Prenzlauer Privatgrundstück

Verbotsschilder am Unteruckersee irritieren

Prenzlau / Lesedauer: 2 min

„Unbefugten ist das Betreten verboten.“ So wird man am Unteruckersee bei Seelübbe in Prenzlau begrüßt. Sollte man dort kehrt machen?
Veröffentlicht:25.06.2020, 05:37

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Wer per Auto, Fahrrad oder zu Fuß von Seelübbe aus Richtung Unteruckersee unterwegs ist, wird unweit des Bahnübergangs von Verbotsschildern begrüßt. Auf einer Wiese stehen zwei Schilder, die auf ein „Privatgrundstück“ verweisen. Auf einem davon heißt es „Rasen zerfahren verboten“, auf dem anderen gar „Unbefugten ist das Betreten verboten“. Die Schilder wurden vom Grundstückeigentümer der Wiesen aufgestellt.

Uferstelle nicht zugänglich?

Die Privatgrundstück-Schilder geben Anlass zur Irritation, wie Jürgen Theil (Wir Prenzlauer) bei der jüngsten Sitzung der Stadtverordneten in Prenzlau ausführte. „Das Schild impliziert, dass ich eigentlich mein Rad drehen und wieder nach Seelübbe zurückfahren müsste“, sagte Theil. Er hegte überdies Zweifel, ob die Schilder überhaupt rechtens sind. Genau wie die Einzäunung der Uferwiesen. „Ist der See nicht mehr frei zugänglich?“, fragte der Stadtverordnete.

Recht des Eigentümers

Die Schilder stehen auf dem Grundstück des Eigentümers. Durch dessen Eigentumsrechte wäre das Aufstellen abgedeckt, bemerkte Bürgermeister Hendrik Sommer (parteilos). Es handele sich nicht um „amtliche Hinweisschilder“, stellte das Stadtoberhaupt zugleich klar. Das Einzäunen der Uferwiesen obliege ebenfalls dem Pächter.

Belastung nimmt Überhand

„Wir mussten eine Notbremse ziehen“, sagte der Stadtverordnete Manfred Suhr (CDU), der zugleich Pächter der Wiesen ist. Es mache ihm keinen Spaß, dort Barrieren aufzustellen. Es sei auch niemals darum gegangen, die Einheimischen auszusperren, betonte Suhr. In den vergangenen Jahren habe die sportliche Nutzung der Uferstelle durch Kite-Surfer aber schlichtweg überhandgenommen. Aus ganz Deutschland wären die Sportler angereist und hätten die Wiesen zugeparkt, die wirtschaftlich genutzt werden. „Wir mussten uns wehren”, so Suhr.