2022 kann die Templiner Fernwärme GmbH (FWG) ihre Wärmepreise noch stabil halten. „Wir haben gut vorgesorgt und konnten Gasliefer- und Stromverträge abschließen, die bis Ende des Jahres Bestand haben. So müssen wir in diesem Jahr noch keine Preiserhöhungen vornehmen“, berichtet Dr. Anneli Jeschke-Kollár, Geschäftsführerin des Unternehmens, das die kleinere Tochtergesellschaft der städtischen Woba Templin-UM ist. Doch wie es 2023 aussehen wird, kann Dr. Anneli Jeschke-Kollár noch nicht sagen.
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Das Unternehmen versorgt in der Nordstadt 748 Wohnungseinheiten und 18 Gewerbeeinheiten zu 80 bis 90 Prozent aus Biowärme über die Biogasanlagen von Röddelin. In der Südstadt von Templin hängen am Fernwärmenetz des dortigen Heizhauses 875 Wohn- und 40 Gewerbeeinheiten. Hauptenergiequelle ist dort nach wie vor russisches Erdgas. Aber auch in der Nordstadt wird in Abhängigkeit vom Wetter vor allem in den Wintermonaten noch Erdgas gebraucht. Wie die Neukalkulation der Preise ab 2023 aussehen wird, hält einige Unwägbarkeiten nicht zuletzt wegen des Ukraine-Krieges bereit.
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Schon in den vergangenen Jahren hatte die FWG Alternativen wie Geothermie, Biomasseverwertung, Abwärme aus Biogaserzeugung, Wärmepumpen und Solarenergie als mögliche Alternativen prüfen lassen, aber aus Gründen nicht passender Förderbedingungen, der Wirtschaftlichkeit und stabiler Verbraucherpreise immer wieder verworfen. Die Fernwärmegesellschaft hofft nun auf eine Lösung im Rahmen des Klimaschutzgesetzes der Stadt und eine Fernwärmesatzung mit Anschlusszwang, um Investitionen sicher refinanzieren zu können.