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Erneuerbare Energien

Windkraft in der Uckermark bald effektiver genutzt

Prenzlau / Lesedauer: 2 min

In Dauerthal soll eine Pilotanlage entstehen, die die Trennung von Erdgas und „grünem“ Wasserstoff mit Membranen untersucht. Ein innovatives Projekt.
Veröffentlicht:20.05.2020, 05:27

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Wasserstoff ist ein entscheidender Energieträger. Man kann ihn für Fahrzeuge nutzen, aber auch bei der Industrie besteht große Nachfrage. Unter anderem in der Chemischen Industrie, bei der Zementherstellung und in der Stahlproduktion wird Wasserstoff benötigt. Das Problem ist, die Herstellung von Wasserstoff ist energieaufwendig und teuer. Die Enertrag stellt „grünen” Wasserstoff schon länger CO2frei mit überschüssiger Windenergie her.

20 Prozent Beimischung geplant

Der so hergestellte Wasserstoff soll nun dem Erdgasnetz anteilig beigemischt, transportiert und bedarfsgerecht der Industrie zur Verfügung gestellt werden. Das ist aber nur möglich, wenn der Wasserstoff wieder vom Erdgas getrennt werden kann. Um das herauszufinden, haben sich fünf deutsche und ein französischer Partner aus Gaswirtschaft und Forschung sowie als assoziierter Partner die Enertrag zusammengetan, um das Projekt „Membrantrennung Erdgas-Wasserstoff Prenzlau” zu starten.

Trennung von Wasserstoff und Erdgas

Dafür planen Ingenieure in Dauerthal eine Pilotanlage. Diese soll untersuchen, wie sich Wasserstoff mittels unterschiedlicher Membranen aus Erdgas-Wasserstoffgemischen abtrennen lässt. Die örtliche Power-to-Gas-Anlage der Enertrag liefert dazu den grünen Wasserstoff, der über die vorhandene Einspeiseanlage mit bis zu 20 Volumenprozent dem Erdgasnetz beigemischt wird. „In der Pilotanlage wird getestet, welche Membranen sich am besten für eine Wiedergewinnung des Wasserstoffs eignen, welche Mengen sich aus dem Gasstrom abtrennen lassen und welchen Reinheitsgrad dieser Wasserstoff erreicht”, teilen die Projektpartner mit.

Revolution für Speicherung

Der Vorstandsvorsitzende der Enertrag Jörg Müller beschreibt das Potential des Praxistests: „Bislang durften wir aufgrund der technischen Regularien aus unserem Hybridkraftwerk nur zwei Prozent Wasserstoff in das Gasnetz einspeisen. Die Membrantechnik gestattet mindestens die zehnfache Menge – das ist eine Revolution für die Speicherung erneuerbarer Energien.“