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Palliativ-WG

Zwölfjährige baut Vogelhaus für Todkranke

Schwedt / Lesedauer: 3 min

Das Mädchen überraschte mit dem Geschenk Patienten, die ihre letzten Tage in der Palliativ-WG „Haus Paul” verleben. Geholfen haben ihr Altersgenossen.
Veröffentlicht:17.01.2023, 10:37

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Im ersten Monat des Jahres durften der Freundeskreis und das Team der Palliativen Wohngemeinschaft im „Haus Paul“ in den Kastanienhöfen in Schwedt/Oder etwas Wundervolles erleben. Die erst zwölfjährige Abby Jasmin Zwarg stattete der Unterkunft für todkranke Menschen einen Besuch ab – mit einem Geschenk. Das Präsent, ein rotes Vogelhäuschen, war von dem Mädchen zwischen Weihnachten und Silvester im Rahmen einer Jugendfreizeit im Karthausclub gemeinsam mit Erziehern und anderen Jugendlichen entstanden. Julia Masch, Mitarbeiterin des Jugendtreffs und ihre Kollegen hatten zuvor mit den Heranwachsenden das Thema der palliativen Versorgung von Menschen im letzten Lebensabschnitt besprochen und gemeinsam entschieden, ihnen eines der selbst gebastelten Vogelhäuschen zur Verfügung zu stellen.

Füttern und beobachten

Das nützliche Kunstwerk wird auf der angrenzenden Terrasse zum Gemeinschaftswohnzimmer der Wohngemeinschaft aufgebaut. „So können unsere Gäste jeden Tag die Vögel füttern und beobachten“, ließen die Betreuer dankbar wissen. Im Namen des Teams der Wohngemeinschaft und des „Freundeskreises Haus Paul“ bedankte sich Geschäftsführer Denny Unger recht herzlich bei Abby Jasmin und Julia Masch sowie bei den anderen Beteiligten.

+++ Leckere Senfeier für todkranke Menschen gekocht +++

Das gesamte Team freue sich sehr über diesen guten Start der Zusammenarbeit mit dem Karthausclub e.  V. und seinen Jugendlichen, stellte er heraus. Die Palliative Wohngemeinschaft besteht seit Dezember 2021 und bietet bis zu acht palliativen Gästen Unterkunft, Pflege und Gemeinschaft im letzten Abschnitt eines Lebens. Das Haus wird privatwirtschaftlich geführt und gewährleistet so eine wohnortnahe palliativ- aber auch intensivmedizinische Betreuung in einem eher familiären Umfeld.

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Die Wohngemeinschaft ist ein Kooperationsprojekt aus der WOBAG Schwedt und der pro-Intensiv GmbH aus Schwedt/Oder. Der ehrenamtliche „Freundeskreis Haus Paul“ organisiert für die Bewohner kleine kulturelle Events, gemeinsame Kochprojekte, aber auch Veranstaltungen wie Alpaka streicheln und vieles mehr, so Sprecher Alexander König.

Bald ein Hospiz

2024 soll in der Kreisstadt Prenzlau übrigens ein Evangelisches Hospiz seine Arbeit aufnehmen. Das Objekt wird in den nächsten Monaten im Karree Karl-Marx-Straße/Rudolf-Breitscheid-Straße/Akazienstraße entstehen. Träger ist das Evangelische Diakonissenhaus Berlin Teltow Lehnin. Dabei handelt es sich um einen großen Anbieter diakonischer Dienste in Brandenburg und der Hauptstadt. Zum Bau ist derzeit schon bekannt, dass es aus drei Einzelhäusern bestehen soll, die durch zwei Flachbauten miteinander verbunden sind. In ihnen werden zwölf Plätze zur Verfügung stehen. Die Gäste werden ihre Zimmer mit persönlichen, lieb gewonnenen Dingen gestalten und selbst den Tagesablauf, den Rhythmus von Aktivitäten und Ruhe, von Kontakten und Alleinsein ebenso wie Pflege- und Wohlfühlzeiten bestimmen können.