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Wohnungsgesellschaft

Abriss, Aufbau, Umbau – Ueckermünde will neue Mieter

Ueckermünde / Lesedauer: 3 min

Mehr als 1000 Wohnungen, aber ein hoher Leerstand: Die Wohnungsgesellschaft der Stadt Ueckermünde hat einiges vor, um in Zukunft wieder mehr Mieter anzulocken.
Veröffentlicht:07.02.2022, 06:07

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Die Corona-Pandemie und die zum Teil drastisch gestiegenen Preise für Baustoffe und Energie machen auch der Ueckermünder Wohnungsbaugesellschaft (UWG) zu schaffen, räumt Geschäftsführer Uwe Lommatzsch ein. Dennoch hat sich das Unternehmen für 2022 einiges vorgenommen.

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Wohnungsbau – neue Zuschnitte und Balkone

So stehe unter anderem die Fortführung der Wohnungssanierungen in der Neuendorf Straße auf dem Plan. „Dies passiert nach einem Leerzug der Wohnungen“, erläutert der Geschäftsführer, also nach und nach. In der Ispericher Straße sollen in einem Aufgang, in der Nummer 5, die Zuschnitte der Etagen verändert werden. Was in der Praxis heißt: Zwei Einraum-Wohnungen werden zusammengelegt. Zudem ist geplant, dass die modernisierten Quartiere weiter aufgewertet werden und Balkons bekommen.

Der Wohnblock in der Ueckermünder Geschwister-Scholl-Straße mit den Hausnummern 10 bis 14 mit insgesamt 40 Wohneinheiten wird in diesem Jahr abgerissen. Dazu gab es im vergangenen Jahr einen Beschluss der Ueckermünder Stadtvertreter.

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Neubauten sollen an Platten erinnern

Für Ueckermünde-Ost laufen dagegen die Planungen, weitere Wohnungen zu bauen. „Dabei liegt die Prämisse auf der Integration der Häuser in das bestehende Umfeld“, sagt Uwe Lommatzsch. Gedacht ist bei den Neubauten darum nicht an solche Stadtvillen, wie sie die UWG beispielsweise auf dem Klockenberg errichtet hat. „Es wird sich um eine serielle Bauweise handeln, mit vorgefertigten Bauteilen“, erklärt der Geschäftsführer. Das erinnere an die bekannte Plattenbauweise, sei vom Prinzip her ähnlich, habe aber eine ganz andere Qualität.

„Das wird vielfach schon im Eigenheimbereich angewendet, wir aber wollen Mehrfamilienhäuser bauen, mit mindestens zwölf Wohneinheiten und maximal drei Geschossen“, so der UWG-Chef. Es sollen Zwei- und Drei-Raum-Wohnungen entstehen, dazu großzügig geschnittene Ein-Raum-Wohnungen. Das hat auch einen finanziellen Hintergrund: Alles, was über eine Wohnfläche von 80 Quadratmetern hinausgeht, das wird bei der Vermietung problematisch. Dazu kommt: „Unsere Erfahrung ist, wer sich eine mehr als 100 Quadratmeter große Wohnung mieten kann, der könnte sich dann auch die Kreditierung für ein Eigenheim leisten“, sagt Uwe Lommatzsch.

Niedrige Preise locken nur wenige

Für eine modernisierte Wohnung liegt die Kaltmiete bei 8,50 bis 9 Euro pro Quadratmeter. Ein Preis, den man angesichts der gestiegenen Baukosten kaum noch unterbieten könne. Denn unter den gegenwärtigen Bedingungen und der geltenden Verordnungen und Gesetze zum ökologischen und energiesparenden Bauen müsse die UWG mit spitzem Stift rechnen. Zumal das Unternehmen auch bei den Nebenkosten, unter anderem für Instandhaltung, für Heizung und Sprit, genau wie andere auch, zur Kasse gebeten wird.

Derzeit hat die UWG in ihrem Bestand 1040 Wohnungen. „Die Leerstandsquote liegt bei etwa 18 Prozent“, sagt der Geschäftsführer. Das sei sehr hoch und verursache Kosten. Allerdings sei ein Abriss eine, aber nicht die einzige Lösung, um den Leerstand zu senken. „Das will überlegt sein, denn auch so ein Abriss ist kostenaufwendig“, sagt der Geschäftsführer.