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Schweinepest

Anreiz für Jäger - Kreis übernimmt Kosten für tote Wildschweine

Ueckermünde / Lesedauer: 3 min

In Vorpommern-Greifswald sollen möglichst viele Wildschweine erlegt werden – nicht zuletzt wegen der Gefahr der Afrikanischen Schweinepest. Weil die Wildpreise aber im Keller sind, will der Landkreis Jägern jetzt entgegenkommen.
Veröffentlicht:18.11.2020, 17:31

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Die Trichinenuntersuchung von Wildschweinen ist im Landkreis Vorpommern-Greifswald seit Sonntag gebührenfrei. Bis auf Widerruf erlässt der Kreis den Jägern die Gebühr für die Untersuchung des Wildbrets von Schwarzwild, das in den Jagdrevieren des Landkreises erlegt wurde. „Wir wollen die Jägerinnen und Jäger in unserem Landkreis dazu motivieren, Wildschweine auch weiterhin proaktiv zu bejagen. Insbesondere in den Revieren entlang der deutsch-polnischen Grenze ist angesichts der näher gerückten Afrikanischen Schweinepest ein konsequentes Weidwerken auf Schwarzwild ausdrücklich erwünscht“, sagt Kreissprecher Achim Froitzheim.

Bei den Jägern kommt das natürlich gut an

Für die Probe von Tieren über 15 Kilogramm ausgeweidetes Tierkörpergewicht zahlt der Jäger sieben Euro, für leichtere Tiere zwei Euro, außerdem muss der Probe ein frankierter Rückumschlag für den Schein mit dem Untersuchungsergebnis beigelegt werden.

Die Jägerschaft Uecker-Randow begrüßt es, dass die Gebühren für die Trichinenschau erlassen worden sind. „Das kommt gut an bei den Jägern, einige fragten, warum erst jetzt“, sagt Niels Saeger, Vorsitzender der Kreisjägerschaft Uecker-Randow.

Schon Ende Oktober hat Amtstierärztin Petra Kabelitz in einer erweiterten Vorstandssitzung mit allen Hegeringleitern und Obmännern über den aktuellen Stand bei der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest informiert und die Hegeringleiter mit dem erforderlichen Material für Blutproben ausgestattet. Jeder Trichinenprobe ist auch eine Blutprobe beizufügen. Die Untersuchungen erfolgen zentral in den Laboren in Pasewalk und Anklam. Wer nicht bis dorthin fahren kann, um die Proben abzugeben, kann zentrale Sammelstellen nutzen.

Die Sammelstellen sind jetzt sicherer

Auch der Proben-Sammler am Forstamt Torgelow ist wieder installiert und wird gut genutzt, sagt Niels Saeger. Der Kasten war im Juni vorübergehend abgebaut worden, weil das beigelegte Geld immer wieder herausgefischt worden war. „Den Jägern entstand dadurch erheblicher Schaden, weil sie das Wildfleisch nicht verwerten konnten“, sagt Niels Saeger. Ohne beigelegtes Geld seien also auch die Sammelstellen jetzt sicherer.

Um die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest zu verhindern, jagt die Jägerschaft Uecker-Randow bei den derzeitigen Drückjagden verstärkt Schwarzwild, versichert Saeger. Das Ergebnis könne sich bisher gut sehen lassen. „Da werden schon mal 30 bis 40 Schweine zur Strecke gebracht“, so Saeger. Genau das werde von der Jägerschaft erwartet, bestätigt Kreissprecher Froitzheim. „Wir wünschen einerseits von den Jägerinnen und Jägern hohe Abschussquoten zur nachhaltigen Bestandsreduzierung, um Tierseuchen vorzubeugen und Wildschäden in der Landwirtschaft und an Küstenschutzbauwerken zu minimieren.“

Auch ein Zeichen der Anerkennung

Andererseits sei es derzeit kaum möglich, erlegte Wildschweine zu einem angemessenen Preis an den Wildhandel abzugeben. Aus diesem Grunde sei man der Jägerschaft mit dem Erlass der Probengebühren einen weiteren Schritt entgegengekommen, um deren Unkosten an einer Stelle zu senken, die der Landkreis beeinflussen kann. Dies sei auch ein Zeichen der Anerkennung für den Beitrag, den viele Jäger seit Jahren mit ihrer aktiven Jagdausübung zur Vorbeugung von Tierseuchen leisten, macht Froitzheim deutlich.