Drogen-Diskussion in Ueckermünde
Auf seine Genossen kann Gerd Walther noch zählen
Ueckermünde / Lesedauer: 2 min
Die Linksfraktion in Ueckermünde stärkt ihrem Parteikollegen Gerd Walther nach seiner Drogenbeichte erwartungsgemäß den Rücken. Es sei mutig von Walther gewesen, die Probleme in der Öffentlichkeit direkt anzusprechen, sagte die Fraktionschefin der Linken in Ueckermünde, Irina Rimkus. Auf der jüngsten Fraktionssitzung stellte sich das neunköpfige Gremium der Linken mit Ausnahme eines Fraktionsmitgliedes und eines sachkundigen Bürgers hinter den Bürgermeister.
„Wir bewerten das Bekenntnis des Bürgermeisters zu seiner Vergangenheit und seinen Problemen positiv. Er hat Zweifel und Ängste zu Themen angesprochen, die in der Gesellschaft leider immer noch zu den Tabus zählen, wie zum Beispiel die gleichgeschlechtliche Lebensweise“, sagte Irina Rimkus.
Walther habe versichert, keine Drogen mehr zu nehmen
Die Linksfraktion gab jedoch auch zu, dass es problematisch sei, dass Walther in den vergangenen zwei Jahren häufig krankgeschrieben war. „Das ist natürlich nicht gut, weil man als Bürgermeister von Ueckermünde ein verantwortungsvolles Amt innehat“, sagte Irina Rimkus.
Den Gerüchten, dass Gerd Walther nach wie vor Drogen nehme, möchte die Linksfraktion in Ueckermünde keinen Glauben schenken. Sie vertraut den Aussagen Walthers im Nordkurier, dass er aktuell keine Probleme mit Drogen habe. Außerdem habe Walther seiner Fraktion bereits vor längerer Zeit versichert, dass er sich von Drogen distanziert habe. „Das ist ein äußerst wichtiges Signal, denn die Stadt braucht einen gesunden und einen souveränen Bürgermeister“, sagte Irina Rimkus.
Zur Überwindung von Walthers Problemen und Ängsten habe die Linksfraktion ihre Hilfe mehrfach angeboten – allerdings ohne Erfolg. „Er wollte nicht, aber das muss ja auch jeder Betroffene für sich entscheiden“, sagte Irina Rimkus, die sowohl an der Verwaltung als auch an der kommunalen Vertretung in Ueckermünde kein gutes Haar ließ: „Sie haben über ihn im Hauptausschuss gelästert, wenn er nicht da war. Wenn er aber da war, dann wurde das Thema nicht angesprochen. Da wurde nur hinter dem Rücken geredet und gehetzt“, sagte Rimkus, die sich verärgert darüber zeigte, dass es zu keinem direkten Gespräch kam: „Dabei gab es ja genügend Gelegenheiten.“