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Eröffnung in Ferdinandshof

Bäcker Reichau zieht von der Stadt aufs Dorf

Ferdinandshof / Lesedauer: 2 min

Bäcker Reichau zieht von Eggesin nach Ferdinandshof. Gehört das nicht eher andersherum? „Nein“, sagt Jörg Reichau. Der Grambiner setzt auf die Strategie: gegen den Trend. Warum? Dafür fallen dem engagierten Geschäftsmann gleich mehrere Gründe ein.
Veröffentlicht:31.03.2015, 16:01
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Eine Filiale eröffnet, eine andere schließt. Die Bäckerei Reichau hat sich in der vergangenen Woche aus Eggesin verabschiedet – nach 20 Jahren! „Die Umsätze stimmten einfach nicht. Mitunter verdiente die Verkäuferin mehr, als Umsatz in der Kasse war“, sagt der Bäckermeister. Doch wie erklärt sich der Grambiner Geschäftsmann diese miese wirtschaftliche Situation in der Stadt an der Randow? Eine Ursache sind die Discounter. Mit dem roten Netto, der in der Stadt eröffnete, sind Reichau Kunden weggebrochen. Außerdem wurde der Mindestlohn eingeführt. Die Bauarbeiten an der Stettiner Straße haben schließlich ihr Übriges getan. Die Leute blieben weg.

All das führte dazu, dass Reichau in Eggesin sein Ränzchen schnürte und alles nach Ferdinandshof verfrachtete. Im wahrsten Sinne des Wortes. Die komplette Technik und das Mobiliar – vom Tresen bis zum Stuhl – haben jetzt in der Ferdinandshofer Bahnhofstraße ein Plätzchen gefunden. Nur die Verkäuferin, die wollte nicht umziehen, sagt Reichau.

Ferdinandshof ist absolutes Neuland für die Reichaus. Es ist die erste Filiale, die die Familie in dem Ort eröffnet. „Aber ich habe ein gutes Gefühl dabei“, sagt der Bäckermeister. „Viele Leute haben uns angesprochen, ob wir nicht hier ein Geschäft eröffnen wollen. Und wir wollten, haben uns nach einem geeigneten Laden umgeschaut.“ In der Bahnhofstraße, der Einkaufmeile der Gemeinde, ist der Traditionsbetrieb schließlich fündig geworden. So hat sich auch die Suche nach einer Verkäuferin gelohnt. Denn mit Cordula Mroz steht eine waschechte Ferdinandshoferin ab heute hinterm Thresen.

Vor allem auf die wärmere Jahreszeit dürfen sich die Ferdinandshofer freuen. Denn dann stellt Cordula Mroz die Stühle und Tische ins Freie.