Toter Hund im Wald
Bleibt das Hundeschicksal ungeklärt?
Liepgarten / Lesedauer: 2 min
Vermisst ihn jemand? Vergießt jemand eine Träne um ihn? Das wird wohl ungeklärt bleiben. Noch immer ist offen, wem der Hund gehört hat, dessen Kadaver vor zwei Wochen in einem Wald bei Liepgarten gefunden worden ist. Es gibt zu dem Fund keinen neuen Sachstand, wie Polizeisprecher Axel Falkenberg von der Anklamer Polizeinspektion am Montag auf Nachfrage mitteilte. „Der Jagdpächter der Fläche hat die Überreste fachgerecht beseitigen lassen“, sagte Falkenberg. Seitens der Polizei werde es in diesem Fall auch keine weiteren Nachforschungen geben. „Die Ermittlungen dazu sind für uns abgeschlossen“, hieß es.
Meistens sind die Tiere durch einen Unfall ums Leben gekommen
Allerdings gibt es dennoch Menschen, die sich gerade für solche Fälle interessieren und versuchen, die Todesursachen zu klären. Sie haben sich im Verein „Tote Hunde e.V.“ zusammengeschlossen, wie Susanne Dombrowski sagt. Sie gehört zu den etwa 1500 Freiwilligen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die sich um solche Tiere kümmern, die irgendwo tot gefunden werden.
In den allermeisten Fällen handelt es sich um Hunde, die durch einen Unfall ums Leben gekommen sind. Entweder durch einen Zusammenstoß mit einem Auto oder aber mit einem Zug. Diese Todesursache ist häufiig, und darum gibt es in dem Verein auch eine Spezialistin, die sich um dieses Gebiet kümmert und engen Kontakt zur Bundespolizei hält.
856 Fälle im Jahr 2016
Die Zahlen für das Jahr 2017 liegen noch nicht vor, aber die für 2016. „Dort haben wir insgesamt 856 Fälle bearbeitet“, sagt Susanne Dombrowski, die für das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern zuständig ist. Der Verein bekommt über das Internet in vielen Fällen Meldung darüber, dass ein totes Tier gefunden worden ist. Zumeist machen sich dann Vereinsmitglieder auf den Weg, sehen sich das Tier an. „Sie schauen nach, ob sich Anhaltspunkte finden, die etwas zu dem Besitzer aussagen können – Leine, Halsband, Geschirr“, sagt Susanne Dombrowski. Es werden Fotos gemacht, und wenn möglich, wird das Tier vermessen. Mehr passiert allerdings nicht. „Wegen einer möglichen Seuchengefahr sind wir dann aber dazu gezwungen, das Tier vor Ort zu lassen“, sagt sie. Bauhof, Veterinäramt, Jagdpächter oder Besitzer kümmern sich dann darum, dass der Kadaver entsorgt wird.