Um eine Bronzefigur reicher ist das Seebad Ueckermünde. Um die Figur eines Ziegeleiarbeiters nämlich, die am Kreisel Chausseestraße/Liepgartener Straße nun aufgestellt ist und so manchen Kraftfahrerblick auf sich ziehen dürfte. Am Montag haben Mitarbeiter des städtischen Bauhofes die Figur aufgestellt. Damit die etwa 150 Kilogramm schwere Bronzeplastik einen sicheren Stand hat, wurde sie mit speziellem Kleber und auf vier Metallfüßen auf ein Betonfundament gestellt, das bereits vor längerer Zeit gegossen wurde.
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Nunmehr ist das Fundament ausreichend lange ausgehärtet. Genau wie zwei andere auch, die im Kreisel gegossen worden sind. Denn der Ziegeleiarbeiter wird nicht allein den runden Platz zieren. Weil sie typisch für dieses Gewerbe war und auch noch ist, hat eine Lore auf dem Kreiselareal ebenfalls ihren Standort gefunden. Dazu kommt noch eine Stele, auf der sich die Namen von zehn der bekanntesten Ziegeleien aus der Region finden, die früher das Wirtschaftsleben der Haffstadt entscheidend mitgeprägt haben.
Der Künstler hat auch schon die Waschfrau gefertigt
Ronny Pohl, Mario Lejeune und David Fandre vom Ueckermünder Bauhof haben das Ensemble an seinem Platz aufgestellt. Spätestens in der Woche nach dem Herrentag soll die Dreiergruppe dann komplett montiert sein. „Dazu kommt noch ein Außenring aus Ziegeln“, sagte David Fandre. Und voraussichtlich im Herbst wird der Kreisel dann auch bepflanzt werden.
Den Auftrag, die Bronzefigur anzufertigen, hatte der Künstler Jan Witte-Kropius aus Neu Karin (Landkreis Rostock) erhalten. Der Mann ist in Ueckermünde kein Unbekannter. Er hatte vor einigen Jahren die Waschfrau gefertigt, die an der Uecker zu sehen ist.
Darum war die Wartezeit so lang
Bis zu seinem öffentlichen Auftritt im Ueckermünder Stadtbild hat der bronzene Ziegeleiarbeiter etwas warten müssen. Im November war die Skulptur nach Ueckermünde gekommen und dort bis jetzt eingelagert worden. Die zehn Ziegel mit den Namen der größten früheren Ziegeleien sind ebenfalls durch Witte-Kropius und dessen Partnerin Bernadette Maria Roolf nach Vorgaben der Stadt angefertigt worden. Die handgefertigten Ziegelsteine benötigen aber eine lange Trockenzeit, bevor sie gebrannt werden können – darum also die Wartezeit für den Ziegler, die Lore, die übrigens aus dem Berndshofer Industriehafen stammt, und die Stele.
Mit dem Ziegeleiarbeiter hat das Seebad nun schon eine ansehnliche Zahl solcher Bronzefiguren schaffen lassen. Beispielsweise die Fischerfigur am Markt. Mittlerweile ist diese markante Plastik im Zentrum der Altstadt zu einem beliebten Treffpunkt geworden – und natürlich zu einem der wohl am meisten fotografierten Motive. In den Reigen der Skulpturen gehören aber selbstverständlich auch die Figur von Fiedel-Schulz am Alten Bollwerk, die Waschfrau und der Sänger Giulio Perotti an der Ueckermünder Volksbühne. Die Bronzeschweinchen am Schweinemarkt erfreuen besonders junge Besucher des Seebades und laden wohl die Knirpse auch schon mal zum Reiten ein.
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