Auf dem Weg zum Nato-Einsatz nach Litauen ist das Gros der Bundeswehr-Verstärkung aus mehreren Kasernen in Vorpommern eingetroffen. Wie ein Sprecher der Bundeswehr am Dienstag in Jägerbrück bei Torgelow (Vorpommern-Greifswald) sagte, bereiten sich derzeit etwa 200 Soldaten mit ihren mehr als 70 Fahrzeugen in der Kaserne Jägerbrück auf den Abmarsch über Polen nach Litauen vor. So werden Fahrzeuge aufgetankt, die gesamte Technik wegen der Afrikanischen Schweinepest desinfiziert und Verpflegung aufgenommen. Der Zeitpunkt des Abmarsches stehe noch nicht endgültig fest. Geplant waren der Dienstag oder der Mittwoch, wie es vom Heer hieß.
Vor dem Hintergrund schwerer Spannungen im Ukraine-Konflikt verstärkt Deutschland seine Kräfte im Nato-Gefechtsverband (enhanced Forward Presence/eFP) in Litauen um etwa 350 Soldaten. Die Bundeswehr führt den Verband, der insgesamt derzeit 1200 Soldaten umfasst.
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Verteidigungsministerin Lambrech: „klares Zeichen der Solidarität”
Die ersten 100 zusätzlichen Militärangehörigen waren am Montag per Flugzeug in Kaunas angekommen. Ziel der Verstärkung ist der Stützpunkt Rukla in dem baltischen EU- und Nato-Land. Damit würde der deutsche Anteil an der Truppe in den nächsten Tagen auf rund 900 Männer und Frauen in der Einheit anwachsen.
In Jägerbrück, wenige Kilometer vor der polnischen Grenze, sammelten sich Truppenteile aus mehreren Bundesländern, darunter aus Munster (Niedersachsen), Sachsen und Sachsen-Anhalt.
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte die Verstärkung „als klares Zeichen der Solidarität mit unseren Verbündeten und Freunden“ bezeichnet. Litauen grenzt an die russische Exklave Kaliningrad sowie an Russlands Verbündeten Belarus.
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