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Ein Jäger in der Kritik

Das sagt der „Wildschleifer“ zu seiner fragwürdigen Aktion

Ueckermünde / Lesedauer: 2 min

Der Jäger, der ein totes Reh an der Anhängerkupplung seines Autos über die Bundesstraße schleppte, hat sich erstmals zu Wort gemeldet. Er sieht seine Würde verletzt.
Veröffentlicht:06.06.2014, 16:08

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Es hat einige Tage gedauert, jetzt hat sich der Ueckermünder Jäger, der mit seiner Reh-Abschlepp-Aktion für reichlich Wirbel gesorgt hat, erstmals zu Wort gemeldet.  Allerdings, viel zu sagen hatte er zu dem Vorfall nicht. „Niemand weiß, was an dem Abend wirklich passiert ist“, erklärte der Jäger, der angesichts der Veröffentlichungen und des Aufschreis in sozialen Netzwerken von einer Verletzung seiner Würde sprach und mit rechtlichen Schritten drohte.

Geäußert hat sich der Grünrock offenbar aber gegenüber der Zeitschrift  „Jagd erleben“. Dort wurde er am Freitag in einem Beitrag auf der Internetseite der Zeitschrift so zitiert: Der Jäger hatte es laut eigenen Angaben nur gut gemeint, indem er das Reh schnell von der Bundesstraße 109 und somit aus dem Gefahrenbereich brachte. Auch er wollte kein Unfallrisiko darstellen und nicht zu lange halb auf der viel befahrenen Straße parken. Ebenso sollten nicht die Füchse die nächsten sein, denen ein Autofahrer ausweichen muss, weil sich Reineke an dem Kadaver gütlich tut. „Es war mir wegen des Verkehrs einfach nicht möglich, das Stück sofort sachgemäß einzuladen. Deswegen habe ich es erst so weggezogen und kurz darauf ordentlich verladen und entsorgt“, wird der Ueckermünder zitiert.

Der Autor des Artikels, der kritisiert, dass der Landesjagdverband bisher noch nicht versucht hat, den Jäger persönlich zu befragen, räumt ein, dass „das Bild  nicht gerade vorteilhaft ist und ja, man kann Fallwild auch besser entsorgen.“

Der Landesjagdverband hat seine Kritik am Verhalten des Jägers erneuert und angekündigt, sich mit dem Mann in Verbindung zu setzen. „Wir distanzieren uns in aller Form von diesem unsäglichen und würdelosen Umgang mit einem im Straßenverkehr verunfallten Reh“, sagte Sprecher Ulf-Peter Schwarz. Diese Handlung widerspricht allen Normen jagdlicher Ethik.