StartseiteRegionalUeckermündeDer Straßenwahnsinn von Vogelsang-Warsin

Risse, Lärm und Lkws

Der Straßenwahnsinn von Vogelsang-Warsin

Vogelsang-Warsin / Lesedauer: 2 min

Gläser scheppern in der Vitrine, Wände bekommen Risse, an geruhsame Nächte ist nicht mehr zu denken. Die Luckower Straße in Vogelsang-Warsin ist ein Albtraum für die Anwohner. Kann man da nichts machen? Nö! Die Irrsinns-Straße ist ein Denkmal.
Veröffentlicht:05.02.2014, 08:00
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Nichts hat bisher geholfen. Keine Unterschriftenaktion, kein Antrag auf eine Geschwindigkeitsbegrenzung und auch nicht die Beschwerden beim Landkreis. Die Vogelsang-Warsiner sind einfach nur sauer. Denn schließlich müssen sie mit dieser Straße, die unter Denkmalschutz steht, täglich leben.

„Da fährt man sich das Auto kaputt“, schimpft Markus Hasse. Der 32-Jährige wohnt in der Luckower Straße und hat mit dieser Rumpelpiste nichts als Ärger. Sein Haus ist zwar schon sehr alt, aber teilweise saniert. Warum Hasse sein Haus womöglich bald abreißen und in zweiter Reihe neu bauen muss, hat einen einfachen Grund: Wird die Straße nicht gemacht, wird es vermutlich sowieso langsam in sich zusammenfallen. „Das Haus sackt mehr und mehr ab. Die Türen gehen nicht mehr richtig auf“, beklagt er.

Fernsehgucken im Vorbau? Fehlanzeige!

Auch Kerstin Simon, selbst Gemeindevertreterin, ist verärgert, dass in Sachen Luckower Straße einfach nichts passiert. Sie selbst wohnt genau an der Holperpiste und muss täglich mit dem Lärm leben. „Bei uns scheppern die Gläser, wenn draußen ein Lkw vorbeifährt“, sagt sie. Fernsehgucken im Vorbau? Fehlanzeige! „Es ist einfach zu laut.“

„Die Straßenoberfläche muss doch einfach befahrbar sein“, schimpft auch Harri Themann. „Dann muss da eben ein Beton-Überzug drüber. Aber es wird ja alles auf den Denkmalschutz geschoben“, ärgert er sich. Und leider hat er da wohl recht. Denn die Luckower Straße steht in der Tat auf der Denkmalliste. Und zwar unter besonderer Erwähnung des Straßenpflasters. Die alte Dorfstraße stelle mittlerweile also ein erhaltenswertes und seltenes Stück Dorfgeschichte dar, erklärt Achim Froitzheim, Pressesprecher des Landkreises. Fehlstellen und Schäden dürften demnach nur mit den gleichen Pflastersteinen repariert werden, aus denen die übrige Straße besteht. Die Kosten für eine Straßensanierung sind also wohl weniger das Problem.