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Neubau nötig

Diese Feuerwehr hat zu viel Personal für das Gerätehaus

Liepgarten / Lesedauer: 3 min

Von einer personell stark aufgestellten Feuerwehr träumen viele Gemeinde. In Liepgarten am Haff ist das Realität. Doch der Zuwachs an Personal birgt ein Problem.
Veröffentlicht:22.02.2022, 16:08

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In dem kleinen Gerätehaus der Feuerwehr Liepgarten herrscht Ordnung. Alles befindet sich an seinem Platz – die Kameraden haben in ihrem Domizil keinen Zentimeter zu verschenken. Gleich neben dem roten Mannschaftstransportfahrzeug steht fast greifbar nah der Tisch mit 16 Stühlen. Eingerahmt wird der Schulungs- und Aufenthaltsplatz von der persönlichen Einsatzkleidung der Kameraden, die ringsherum an der Wand hängt. „Wir haben hier nicht für jeden Aktiven einen Platz am Tisch, aber wir sind froh, dass jeder wenigstens einen Haken für seine Sachen hat“, sagt Wehrführer Christian Wloch.

Grund zur Freude sind solche Bedingungen für die ehrenamtliche Truppe in Liepgarten allerdings nicht. Dabei können die Liepgartener stolz verkünden, dass sie ihr Feuerwehr-Personal von Jahr zu Jahr aufstocken konnten. „Der Bürgermeister und ich sind Klinken putzen gegangen und haben im Dorf für die Feuerwehr geworben, das hat sich gelohnt“, sagt Christian Wloch. Im vergangenen Jahr konnte die Truppe drei weitere Kameraden aufnehmen, in diesem Jahr ist die Anzahl um drei weitere Ehrenamtliche gewachsen. „Inzwischen sind wir 27 Aktive hier in Liepgarten, darunter auch eine hohe Zahl an Atemschutzträgern“, verkündet Bürgermeister Falk Becker stolz.

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Förderprogramm für Gerätehäuser angemahnt

Was leider nicht adäquat mitgewachsen ist, das sind die räumlichen Bedingungen für Truppe und Fahrzeuge. „Spätestens 2025 werden wir ein neues Löschfahrzeug bekommen, auch für dieses Fahrzeug ist das Gerätehaus dann viel zu klein.“ Schon länger plant die Gemeinde deshalb den Bau eines neuen Gerätehauses. Der Standort steht fest, inzwischen gibt es auch einen Planungsentwurf – aber wann das neue Gerätehaus am anderen Ende des Sportplatzes mit zwei großen und einem kleinen Stellplatz gebaut werden kann, das steht noch in den Sternen. Die Baukosten betragen nach aktuellem Stand 1,3 Millionen Euro. „Je länger wir warten, desto teurer wird es“, sagt Becker und verweist auf die rasant wachsenden Baukosten.

Schon in diesen Haushalt hat die Gemeinde die Summe von 558.000 Euro für das Gerätehaus eingestellt. Im nächsten Jahr sollen es 564.000 Euro sein. „Natürlich habe wir, basierend auf der Feuerwehrbedarfsplanung, eine Stellplatzförderung beim Landkreis beantragt, doch ob und wie viel Geld wir bekommen, das wissen wir nicht“, so der Bürgermeister, der anmahnt, die nötigen Entscheidungen nicht noch länger hinauszuzögern. Nicht nur die Materialkosten steigen, auch die Bauzinsen klettern bereits wieder nach oben. „Der Brandschutz ist schließlich eine Pflichtaufgabe der Gemeinde, das Gerätehaus muss gebaut werden“, betont er. Das Land sollte nach dem 50-Millionen-Programm für Fahrzeuge auch ein Förderprogramm für Gerätehäuser auflegen, meint der Bürgermeister. Es gebe bereits einen Investitionsstau. Allein im Amtsbereich Am Stettiner Haff brauchen mehrere Gemeinden neue Gerätehäuser für ihre Wehren. Neben Liepgarten sind das auch Leopoldshagen, Lübs, Grambin und Altwarp.

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