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Zivilcourage

Er ist der Retter der Retter: Soldat Philipp Kusch

Torgelow / Lesedauer: 2 min

Dieser Soldat verteidigt nicht nur Deutschland. Philipp Kusch zeigte Zivilcourage. Er rettete Pastor Frank Sattler und dessen Tochter, als die beiden zwei Kinder aus der Uecker in Torgelow gezogen haben.
Veröffentlicht:11.02.2014, 15:27

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Bei dieser Geschichte stellt sich jeder die Frage: Würde ich springen? Würde ich mein eigenes Leben riskieren und in den eiskalten Fluss springen, um zwei Leben zu retten? Als am vergangenen Donnerstag zwei Kinder auf dem Eis der Uecker einbrechen, denkt Pastor Frank Sattler nicht lange über diese Frage nach. Er beantwortet sie mit einem Sprung. Seine Tochter Gerda geht aufs Eis, will von dort aus helfen, bricht aber ein. Beide holen zwar die zwei Jungs aus dem Wasser, müssen dann aber selbst gerettet werden.

Am Ufer steht Philipp Kusch. Er wird der Retter der Retter. Er zieht Vater und Tochter Sattler an Land und kümmert sich um sie. Er hat sofort geschaltet, als er die Szene gesehen hat. „Ich bin gerade von der Arbeit gekommen und habe von der Brücke gesehen, dass da was im Wasser ist, was da nicht hingehört“, sagt Philipp Kusch. Der 28-Jährige könnte vorbei fahren, aber er stoppt sein Auto, steigt aus und hilft. Denn das, was da nicht hingehört, sind die zwei eingebrochenen Kinder und die zwei Retter.

Rettung in letzter Sekunde. „Die Tochter war zwar nass, aber komplett fit, der Pastor hatte keine Kraft mehr“, sagt Philipp Kusch. Der Soldat war 14 Jahre lang bei der Freiwilligen Feuerwehr Damerow aktiv und weiß, auf was es jetzt ankommt.

Der Pastor muss raus aus den nassen Klamotten und wird in eine trockene Jacke gewickelt. Kusch setzt sich mit ihm auf eine Bank und hält ihn bei Bewusstsein, bis die Rettungskräfte eintreffen. Der Soldat ist sich sicher, dass er auch ins Wasser gesprungen wäre, um die zwei Jungs zu retten. „Ich könnte nicht mitansehen, wie ein Kind ertrinkt.“ Der Torgelower ist selbst Vater.

Am Samstag war der Soldat beim Pastor, wollte sehen, wie es ihm geht. Der hat sich sehr gefreut, seinen Retter wiederzusehen und ihm persönlich gedankt.

Astrid Bergholz hat auch geholfen, gibt sich aber sehr bescheiden und will gar nicht viel dazu sagen. Nur so viel: „Einer alleine hätte das nicht geschafft.“ Es war eine gemeinsame Rettungsaktion von couragierten Menschen. Davon brauchen wir mehr.