Erst die Drogenbeichte, später die Suspendierung, dann der Lappen weg: Jetzt wendet sich Ueckermündes freigestellter Bürgermeister Gerd Walther (Die Linke) mit einer Stellungnahme an die Öffentlichkeit. Mit dem Schreiben an den Nordkurier versucht Walther die Vorgänge zu erklären, die vor zwölf Tagen zum Verlust seines Führerscheines führten. Walther berichtet über sich in der dritten Person, erhebt Vorwürfe gegen die Polizei und wählte zum Text die Überschrift „Schikane gegen Links – freie Fahrt für Rechtsaußen“.
Positiv auf Drogen getestet
Walthers Nachbarn berichten unterdessen, dass es auf dem Grundstück des suspendierten Rathauschefs in der Vergangenheit mehrere Polizeieinsätze gegeben habe. Walther habe „sehr verwirrt“ gewirkt und sich offenbar „verfolgt“ gefühlt. Einen ähnlichen Eindruck gewannen Zeugen der Polizeikontrolle in Torgelow, bei der Walther positiv auf Drogen getestet worden ist. Einer sagt: „Er verwechselte Leute, brachte alles durcheinander.“
Walther schreibt: „Im Ameos-Klinikum wird nach der Blutuntersuchung Walthers gegen seinen Willen versucht, diesen in die neurologische Abteilung einzuweisen. Nur durch den couragierten Einsatz eines Sonderbeamten gelingt es, gegen den Willen der örtlichen Polizisten und der handelnden Ärzte, Walther wieder auf freien Fuss zu bekommen.“ Nach Nordkurier-Informationen jedoch soll ein Klinik-Psychiater die Einweisung abgelehnt haben. Ein Zeuge der Torgelow-Polizeikontrolle: „So, wie sich Walther verhielt, ist es verständlich, dass ihn Polizisten einem Psychiater vorgestellt haben. Er stand völlig neben sich.“
Walther droht die Kündigung
Am 24. Mai soll Gerd Walther sich in Stralsund beim Amtsarzt einem Test seiner „Diensttauglichkeit“unterziehen. Ob Walther den Termin wahrnimmt, ist unklar. Bisher lehnte er den Test strikt ab. Sollte er die Vorladung und weitere Fristen sausen lassen, droht ihm die Kündigung.