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Tierrettung

Happy End nach Wirbel um angeblich verwahrlosten Hund

Ueckermünde / Lesedauer: 3 min

Ein fast haarloser Hund, der im Wald bei Bellin gefunden wurde, hat für Aufregung gesorgt. Tierretter aus Greifswald machten sich auf den Weg, um dem offenbar verwahrlosten Vierbeiner zu helfen, auch Tierarzt und Tierheim wurden einbezogen. Die Geschichte nahm einen ungeahnten Ausgang.
Veröffentlicht:05.08.2020, 10:22

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Es ist eine Hundegeschichte, die traurig und schön zugleich ist. Letzten Endes hat sich beim herrenlosen Hund von Bellin alles aufgeklärt, und alle Beteiligten waren froh.

Was war passiert? Am Montag vermeldete das Ueckermünder Rathaus, dass bei Bellin ein herrenloser Hund gefunden worden ist. Das Tier sah bemitleidenswert aus: wenig Haare und ganz offensichtlich schon länger allein unterwegs und darum wegen der nicht mehr ganz so warmen Nächte auch unterkühlt. Das hat die Tierrettung aus Greifswald auf den Plan gerufen. Diese ehrenamtlich tätigen Tierfreunde kümmern sich um solche Fälle. Aus der Hansestadt sind Tierretter also ans Haff gefahren und haben sich des Vierbeiners angenommen. Erste Aktion: Es wurde geschaut, wie es um den Hund bestellt ist.

Enorm abgemagert und Verdacht auf Räude

„Wir wurden über einen herrenlosen Hund im Wald von Ueckermünde informiert. Diesen haben wir in einem schlechten Zustand aufgefunden. Laut Anwohner ist er in dem Umkreis schon eine Weile allein unterwegs, was man ihm wegen seines Gesundheitszustandes leider auch ansieht. Er ist enorm abgemagert, und es besteht der Verdacht auf Räude oder ähnliche Erkrankungen“, so das Fazit der Tierretter. Dann der nächste, folgerichtige Schritt: Der Hund sollte einem Tierarzt vorgestellt werden, damit feststeht, welche Krankheit der Hund womöglich hat. In Ueckermünde und der näheren Umgebung war ein Tierarzttermin nicht auf die Schnelle zu bekommen, also ging es nach Anklam. Bei der näheren Untersuchung stellte sich heraus: Der Hund trägt einen englischen Chip, der aber leider nicht zugeordnet werden konnte, und hat zum Glück keine Räude.

Nach der veterinärmedizinischen Untersuchung ist der Vierbeiner dann ins Berndshofer Tierheim gebracht worden. Was ein Glück war, sagt Sabine Schultz, die Leiterin des Tierheims. Kaum waren die Greifswalder Tierretter vom Gehöft gefahren, da meldete sich die Hundebesitzerin. Sie hatte die ganze Zeit nach ihrem Schützling gesucht, ihn aber nicht gefunden. Denn das Waldareal um Bellin herum ist recht groß. Die Eigentümerin kam recht schnell, nachdem sie erfahren hatte, dass ihr Tier in Berndshof ist, um ihren Vierbeiner abzuholen.

Das Tier kann nicht mehr operiert werden

Dabei erzählte die Frau auch einiges über ihr geliebtes Haustier. Der Hund sei 17 Jahre alt, habe einen Tumor im Kopf, der bewirke, dass die Haare ausfallen. Operiert werden könne das Tier nicht, dazu liege der Tumor zu ungünstig. Weil der Bello schon so alt ist, muss er in der Nacht öfter aus dem Haus, um sein Geschäft zu verrichten. In der Nacht zum Montag ist er dabei offensichtlich ausgebüxt – und hat sich im Wald verlaufen. Immerhin sei dieses Gebiet nicht sein heimatliches Areal. Die Besitzer haben in Bellin lediglich ihren Zweitwohnsitz und sind darum nicht ständig dort.

Dass es dem Hunde-Opa, auch wenn er nicht mehr der Jüngste ist, gut geht, daran besteht kein Zweifel, sagt Tierheimchefin Sabine Schultz. Die Besitzerin sei eine Tierfreundin und habe auch weitere Hunde, denen sie einen schönen Lebensabend bereiten wolle. Sie kümmere sich rührend um die Tiere und habe sich gefreut, dass der Ausreißer schnell wieder bei ihr ist, so der Eindruck der Tierheimchefin.