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Ungewöhnliche Tombola

Hier haben die Gewinner schwer zu schleppen

Blumenthal / Lesedauer: 2 min

Ein Sack Getreide, eine Ente und Körbe voller Gemüse: Beim Erntedankfest in Blumenthal gab es kuriose Preise zu gewinnen. Was machen die Gewinner bloß damit?
Veröffentlicht:08.09.2014, 08:17
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Mit den Tombolas ist es meistens so: Man kauft zehn Lose und geht am Ende mit einem hässlichen Plüschteddy nach Hause. Oder man fährt nach Blumenthal, erwirbt vier Lose und hat auf dem Rückweg schwer zu schleppen. So wie Gerhard Freund beim Erntedankfest am Sonnabend. Sein Gewinn: ein 25 Kilo schwerer Sack voller Getreide.

Stunde um Stunde ziehen die Organisatoren des Erntedankfests die Gewinner. Eine Losnummer nach der anderen ruft Ferdinandshofs Bürgermeister Gerd Hamm durch das Mikro aus. Die Gewinner holen sich einen Rucksack ab, einen Regenschirm oder eben einen Sack Getreide, einen Kohlkopf oder ein Körbchen voller Gemüse. „Wir verlosen sogar eine lebendige Ente und ein Fohlen“, sagt Hamm. „Unser Erntefest soll ein Erntefest bleiben. Und dazu gehören landwirtschaftliche Produkte aus der Region.“

Die Besucher schätzen das, auf den Bänken sind fast alle Plätze besetzt. Die Kinder springen auf einer Hüpfburg aus Heu oder bestaunen eine alte, von Motor und Keilriemen angetriebene Waschmaschine. Sie streicheln Alpakas und sehen sich Milchkühe aus der Nähe an. Turner und Tanzgruppen aus Ueckermünde, Eggesin und Blumenthal führen ihre Choreografien auf.

Der Getreidesack ist für Janosch

Währenddessen überlegt sich Gerhard Freund, wie er den Sack Getreide am besten nach Hause transportiert. Dort werde sich sein Pferd, ein Oldenburger namens Janosch, darüber freuen. „Das Getreide bekommt Janosch als Häppchen, um seine Kondition zu erhalten“, sagt Gerhard Freund. Und falls noch etwas übrig bleibt, würden seine Frau und er den Backautomaten anwerfen.

Edeltraud Stroth aus Louisenhof hat etwas weniger zu tragen. Sie hat eine Gemüsesuppe gewonnen, genauer: ein Körbchen mit zwei Möhren, einer Porreestange, Kohlrabi und Paprika. Jetzt muss sie die Suppe nur noch kochen. Zehn Lose hat die Louisenhoferin gekauft, jedes habe 50 Cent gekostet. „Das ist aber eine teure Gemüsesuppe“, kommentiert jemand, und Edeltraud Stroth lacht. Sie weiß, dass die Einnahmen aus der Tombola in die Refinanzierung der Preise gehen. Und auch das Programm ist nicht kostenlos zu haben. „Die Gruppen, die bei uns auftreten, bekommen einen kleinen Obolus“, sagt Gerd Hamm. Er ist erfreut darüber, wie viele Menschen in diesem Jahr angepackt haben. Die Blumenthaler Vereine stellen das Fest zusammen mit dem ortsansässigen Milchhof auf die Beine.