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Bauantrag für Sanierung

Im neuen Jahr soll im Haff-Center gebaut werden

Ueckermünde / Lesedauer: 3 min

Es tut sich was hinter den Kulissen des Ueckermünder Haff-Centers. Eigentümer Horant Elgeti stellte einen Bauantrag für die Sanierung und Modernisierung des maroden Einkaufzentrums.
Veröffentlicht:09.12.2018, 23:52

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Hinter der Glasfront des leergefegten Ladens hängt ein Papier mit zuversichtlicher Botschaft: „Hier entsteht etwas Neues! Auch den Mieter NKD dürfen wir nach erfolgtem Umbau wieder begrüßen.“ Mit diesen Sätzen kehrt ins Haff-Center wieder Hoffnung ein. Vor Monaten war die Filiale der Textil-Kette am Haffring geschlossen worden und viele Kunden hielten es angesichts des maroden Center-Zustands für ausgeschlossen, dass der Händler mit den Günstig-Klamotten mit seinem Geschäft zurückkehrt.

Baugenehmigung könnte im Februar 2019 vorliegen

Wenn sich die Pessimisten da mal nicht irren! Denn beim Landkreis Vorpommern-Greifswald wird gerade der Bauantrag für die Sanierung, Modernisierung und den Umbau des Haff-Centers geprüft. Center-Eigentümer Horant Elgeti von der Deutschen Konsum Reit-AG aus Potsdam reichte die Pläne, die er „Revitalisierung“ der Immobilie nennt, beim Bauamt in Pasewalk ein. Bis Februar 2019 dürfte die Baugenehmigung vorliegen, dann könnten die Arbeiter loslegen.

Hundert Meter weiter entsteht ein Netto zum April 2019

Elgeti plant, die Größe der Ladenflächen neu zuzuschneiden. Der Supermarkt Nahkauf würde mehr Platz bekommen, die Fläche von Billig-Händler Tedi sich verdoppeln und die Passage wegen der hohen Nebenkosten wegfallen. Stattdessen sollen ein Getränkemarkt und eine Spielothek rein. Zusätzlich wird‘s nach den Plänen mehr Parkplätze und barrierefreie Zugänge geben. Für die Außenbereiche ist Gastronomie mit Terrassen vorgesehen. Als Bäcker ist ein Anbieter aus Neubrandenburg im Gespräch. Bäcker Reichau zieht in den Netto Marken-Discount, der sich gerade in Bau befindet, nur wenige hundert Meter entfernt liegt und – Stand jetzt – im April 2019 eröffnet werden soll.

Elgeti sprach von „Damoklesschwert” und „Sargnagel”

Im Juni hatte Elgeti, dem das Center seit dem Jahr 2016 gehört, vor den Mitgliedern des Ueckermünder Bauausschusses für sein Vorhaben geworben: „Die Gesamtinvestition entspricht einem mittleren siebenstelligen Betrag. Das Vorhaben wird nicht durch Banken finanziert, sondern aus Eigenmitteln umgesetzt.“ Der Unternehmer hatte die Konkurrenz vor der eigenen Haustür durch den Netto Marken-Discount in letzter Minute noch verhindern wollen. Diese „Neuansiedlung“, so Elgeti damals, sei ein „Damoklesschwert“, weil es die Existenz des Nahkaufs bedrohe, sodass keine Investitionen oder Mietverträge für die Zukunft getätigt werden könnten. Elgeti gab zu bedenken, „dass im Moment der Sargnagel auf dem Haff-Center drauf“ sei.

Nahkauf-Chef Andreas Vieweg (65) und seine 15 Mitarbeiter jedenfalls schauen gespannt nach vorn. Vieweg: „Wir werden unsere Umsatzentwicklung im kommenden Jahr genau beobachten und analysieren.“ Unterschrieben hat er bisher nichts. Kein gutes Haar lässt der Nahkauf-Chef unterdessen an den Ueckermünder Stadtvertretern: „Mit dem Netto Marken-Discount haben wir in Ueckermünde sieben Einkaufsmärkte. Das sind zu viele. In Torgelow gibt es bei etwa gleicher Einwohnerzahl nur sechs Märkte. Sollte Aldi dicht machen, wären es nur noch fünf.“

Ueckermünde Ost ohne Nahkauf und Haff-Center wäre für die älteren Bewohner der Siedlung ein herber Verlust. Nahkauf bietet 15 Dienstleistungen an. Darunter Reinigungsannahme, Schuhreperaturen, Postbank-Service, Post und Lotto. Es wird sogar ein Taxi gerufen. Vieweg: „Mit ihrem Einkauf entscheiden die Kunden über die Zukunft des Centers.“