StartseiteRegionalUeckermündeIn Torgelow ist Schluss mit lustig!

Karneval ist abgesagt

In Torgelow ist Schluss mit lustig!

Torgelow / Lesedauer: 3 min

Nun hat es also auch die legendäre Karnevalsveranstaltung in Torgelow getroffen. Die Jecken fühlen sich vom Bürgermeister im Stich gelassen und lassen ihre für den 1. März geplante Sause ausfallen.
Veröffentlicht:04.02.2014, 13:52
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Immer wieder haben sie geprobt, sich neue Sketche ausgedacht und einstudiert. Sogar neue Kostüme haben die Torgelower Jecken bereits gekauft. Alles für den einen großen Tag im Jahr. Am 1. März wollten sie wie alle Jahre vorher zur großen Karnevalsveranstaltung einladen. Lange hatten die Mitglieder des Torgelower Carnevalsvereins (TCV) noch Hoffnung, doch eine Lösung in der Raumfrage zu finden. Doch Fehlanzeige! Völlig resigniert haben die Narren diese Saison abgesagt.

„Wir vermissen jegliche Lobby“, bringt es Vereinschef Jörg Loos auf den Punkt. Und die anderen Mitglieder geben ihm Recht und ergänzen: „Wenn wir den Abendgruß für kein Geld machen, sind wir gut. Aber ansonsten kommen nur Ausreden.“

Was war eigentlich passiert?

Seit 2007 nutzte der TCV jährlich den Ueckersaal. Dieses Jahr wollte die Stadt dies nicht genehmigen. Die Reinigungskosten seien zu hoch, hieß es von der Verwaltung. „Wir haben angeboten, selbst zu reinigen“, betont Jörg Loos. Im vergangenen Jahr haben sie den Raum besenrein übergeben. Es gab eine ordentliche Übergabe, bei der nichts beanstandet wurde. „Jetzt, nach einem Jahr, wird gesagt, dass dort kaputte Gläser waren, Zigaretten im Foyer und Ähnliches“, berichtet der Vereinschef, wie jetzt Stimmung gegen den Verein gemacht und „nach einer Ausrede“ gesucht werde. Denn das sind Dinge, die man klären kann, zumal die Jecken jahrelang zusammen mit Lars Großkopf von der Alten Post die Veranstaltung gut hinbekommen hatten.

Hoffnung hatten die Torgelower dann mit der Idee, ihr Programm in der Turnhalle der Pestalozzi-Schule aufzuführen. Es gab eine schriftliche Anfrage an das Bauamt. Doch es kam keine Antwort. Einen Monat später fragten die Jecken nach. Dann erfuhren sie, dass der Hauptausschuss den Antrag abgelehnt hatte – Vorsitzender des Hauptausschusses ist Bürgermeister Ralf Gottschalk.

Narren geben nicht auf

„Bis heute haben wir keine schriftliche Begründung der Ablehnung“, sagt Jörg Loos sichtlich verärgert. Er und seine Mitstreiter hätten sich gewünscht, wenn die Stadt beziehungsweise der Bürgermeister offener mit ihnen umgegangen wären: „Es ist kein Miteinander. Herr Gottschalk entscheidet, und das wird gemacht.“

Dieses Jahr ist aber nun abgehakt. So manche Stammgäste feiern dieses Mal in anderen Städten. Bleibt zu hoffen, dass damit nicht eine lange Tradition in Torgelow stirbt. Immerhin schaut der Verein auf eine 32-jährige Geschichte zurück. Die Narren, die ihr Hobby lieben, werden es im nächsten Jahr erneut versuchen. „Wer baut für uns die Wilde Sau wieder auf?“, fragen sie mit einem Augenzwinkern mit Anspielung auf den Ort, wo alles begann.