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Kann eine Schranke das Müllproblem lösen?

Eggesin / Lesedauer: 3 min

Im Amtsbereich am Stettiner Haff gibt es ein Müllproblem an Waldwegen – und das nicht erst seit gestern. Ein Ahlbecker hat nun einen Vorschlag, wie man Müllsündern das Handwerk legen könnte.
Veröffentlicht:25.02.2022, 18:19

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Mit dem Müllproblem an Waldwegen im Amt am Stettiner Haff geht es munter weiter. An der L 28 zwischen Eggesin und Ahlbeck waren in diesen Tagen gleich mehrere Berge mit Unrat zu entdecken. Und das an nur einem einzigen Waldweg. Aufgerissene Müllsäcke verstreuten ihren Inhalt im Umland. Folien, Getränkepackungen, Plastikeimer gesellten sich dazu. Sogar eine (hoffentlich) leere Dose mit Holzschutzmittel und ein Blechbehälter, der ebenfalls an ein Behältnis für Chemikalien erinnert, lagen im Wald. Und eine alte Fritteuse. Alles hingeworfen von Bürgern, die offensichtlich eine zu kleine oder gar keine Mülltonne haben. Oder sie wissen nicht, dass es eine Schadstoffannahme und eine Sperrmüllabfuhr gibt.

Dabei wäre es manchmal so einfach, meint Cornelia Preußer, Sachgebietsleiterin Ordnungsamt in der Amtsverwaltung. Die Bürger müssten sich eben nur einen Termin mit der Sperrmüllentsorgung machen, die dann bei ihnen anrollt. Dann würde manches Möbelstück nicht im Wald landen. „Stattdessen besorgen sie sich lieber einen Anhänger, laden das Möbelstück auf und müssen es auch noch abkippen“, wundert sie sich. Viele werfen die Müllsäcke gleich in den Straßengraben, so dass die Straßenmeisterei viel zu tun hat. Oftmals wird der Müll auch an den Waldwegen abgeladen.

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Verschiedene Zuständigkeiten erschweren Beräumung

Gerd Hinzpeter aus Ahlbeck hat Verständnis für den Unmut, der viele Bewohner wegen der Müllberge in der Natur und entlang der Straßen umtreibt. Auch er habe wiederholt um Zuständigkeiten angefragt. Doch die Straßenmeisterei könne das Müllsammeln nicht täglich leisten, so Cornelia Preußer. Teilweise liege der Müll im Privatwald, manchmal sei die Bundeswehr zuständig. Der Unrat müsse immer von dem Eigentümer weggeräumt werden. Da dauere es manchmal mit der Beräumung. Bei gemeindeeigenen Wäldern sei die Kommune zuständig. „Wir versuchen, das schnell zu beräumen“, sagt sie.

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Hinzpeter hat einen anderen Vorschlag, um die Region vor dem Müllfrevel zu schützen. „Dass Müllberge überhaupt in den Wäldern abgekippt werden können, liegt auch daran, dass es unseren Mitbewohnern zu leicht gemacht wird, in die Wälder mit ihren Pkw zu gelangen“, schreibt er. „Warum gibt es keine Schranken, die den Zugang zu den Wäldern regeln?“ Anders komme man offensichtlich nicht zum Ziel.

Bürgermeister würde gern eine Wildkamera einsetzen

Doch in der Amtsverwaltung hält man von diesem Vorschlag nicht viel. Man könne nicht an den Privatwäldern Schranken aufstellten, sagt Cornelia Preußer. Vielfach gebe es auch Verbindungswege, die historisch gewachsen und genutzt werden. Auch die könne man nicht so einfach absperren. Der Eggesiner Bürgermeister Dietmar Jesse (CDU) verweist zudem auf den Brandschutz, der durch solche Absperrungen nicht gegeben wäre. An derL 28 östlich von Ueckermünde gibt es aber solche Schranken. „Wir als Ordnungsamt kümmern uns um das, was wenige Bürger nicht tun sollten“, bedauert der Bürgermeister. Denn es seien nur Einzelne. Steuergelder müssten nun eingesetzt werden, um den Müll zu beräumen. Kosten von 2000 Euro würden den Gemeinden sehr weh tun, denen dann vielleicht Geld fehlt, um einen Seniorentreff zu organisieren, sagt Dietmar Jesse, der es irgendwie schade findet, dass Wildkameras nicht eingesetzt werden dürften, um den Verursachern auf die Schliche zu kommen.

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