StartseiteRegionalUeckermündeMotiv nach Messer-Attacke in Torgelow unklar

Gewalt unter Brüdern

Motiv nach Messer-Attacke in Torgelow unklar

Torgelow / Lesedauer: 2 min

Nach der Messerattacke auf seinen Bruder beantragt die Staatsanwaltschaft gegen Torsten B. (57) aus Torgelow die Unterbringung in der Psychiatrie.
Veröffentlicht:11.01.2019, 06:38

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Im Fall Torsten B., der am Mittwoch in Torgelow seinen schlafenden Bruder Günter (62) mit dem Messer schwer am Hals verletzte, rätseln Polizei und Staatsanwaltschaft weiter über das Motiv des Täters. Oberstaatsanwalt Andreas Lins von der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg: „Die Befragung des Mannes ergab noch nichts Greifbares.“

Jetzt entscheidet der Haftrichter, was mit Torsten B. geschieht. Laut Oberstaatsanwalt Lins beantragt die Staatsanwaltschaft allerdings keinen Haftbefehl, sondern eine Unterbringung in der forensischen Psychiatrie. Dort würde ein Sachverständigen-Gutachten gefertigt, das klärt, ob Torsten B. zum Tatzeitpunkt in der Lage war, das Unrecht seines Handelns zu erkennen. Offenbar waren ihm schon kurz nach der Gewalttat schwere Gewissensbisse gekommen. Er rief selbst die Polizei und öffnete den Beamten und Rettungskräften die Türen zur Wohnung in der Karlsfelder Straße.

Wer kümmert sich jetzt um den behinderten Bruder?

Inzwischen sind weitere Details über den Täter und Opfer bekannt. In der Vergangenheit hatte sich Torsten B. finanziell jahrelang fürs Wohl der Gesellschaft engagiert, sich später allerdings immer mehr zurückgezogen. Ermittler sagen, bei ihm handele es sich um eine „einfach gestrickte“ Persönlichkeit. Alkohol soll laut Staatsanwaltschaft bei der Familientragödie keine Rolle gespielt haben.

Opfer Günter B. ist behindert, nach Angaben eines Bekannten „bettlägerig und steht nach Nordkurier-Informationen unter Betreuung seines Bruders, mit dem er zusammen wohnte. Er kam schwer verletzt ins Ameos-Klinikum nach Ueckermünde. Lebensgefahr bestand nicht. Wer sich in Zukunft um ihn kümmert, ist noch nicht entschieden.