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Ruhestand

Nachfolgerin gefunden – Chefärztin kann nun endlich loslassen

Ueckermünde / Lesedauer: 3 min

Sie hatte im Sommer schon eine Abschiedsparty gegeben und wollte in den Ruhestand gehen. Doch dann kam alles anders für die Chefin der Radiologie. Sie machte weiter. Nun aber ist wirklich Schluss.
Veröffentlicht:22.12.2022, 06:00

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Wenn alles nach Plan gelaufen wäre, dann könnte Dr. Gislinde Stahl jetzt zur Weihnachtszeit bereits auf ein halbes Jahr im Ruhestand zurückblicken. Dass sie den Sommer 2022 als Rentnerin mit viel Gartenarbeit, aber auch Zeit zum Erholen und Entspannen in ihrem Garten verbringen würde, davon war die Ueckermünderin noch im Mai dieses Jahres fest ausgegangen. Sie hatte auch schon eine Abschiedsparty mit ihren Kollegen gefeiert. Doch dann kam für die Chefärztin der Radiologie im Ameos-Klinikum Ueckermünde, die am 1. Juni 2022 in den Ruhestand gehen wollte, alles anders als gedacht. Ueckermünde.

Es gab nur eine Option: Weiterarbeiten!

Als Dr. Gislinde Stahl erfuhr, dass ihr Nachfolger die Stelle nicht antreten würde, wusste die Ueckermünderin, dass es nur eine Option gibt: Sie würde weiterarbeiten, bis die Nachfolge gesichert ist. Denn ohne einen Radiologen darf eine radiologische Abteilung nicht betrieben werden.

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„Das konnte ich doch meinen Leuten nicht antun. Ich hätte niemals mein Krankenhaus im Stich gelassen“, sagt die Chefärztin.

„Es war immer mein Traum, Ärztin zu werden“, erzählt die Medizinerin. Schon als Kind habe sie es geliebt, ihre Puppen zu verarzten.

Nach Schule, Studium und bestandener Prüfung als Facharzt für Radiologie übernahm sie 1986 als Chefärztin die Leitung der Röntgenabteilung des damaligen Kreiskrankenhauses und Kreispoliklinikums Ueckermünde. Bis heute ist sie ihrem Heimat-Krankenhaus treu.

Nach 37 Jahren geht sie nun in den Ruhestand

Gislinde Stahl kann sich noch gut an das erste Ultraschallgerät im Jahr 1988, an das erste Mammografiegerät im Jahre 1991 und an den ersten Computertomografen im Jahre 1999 erinnern. Später folgen die Teleradiologie, der ein Kooperationsvertrag mit der Uni-Medizin Greifswald zugrunde liegt, sowie die CT-gesteuerte Schmerztherapie. Auch an der Anschaffung des hochmodernen MRT-Gerätes im vergangenen Jahr war sie maßgeblich beteiligt.

Am 1. Januar beginnt die Neue

„Meine Arbeit hat mir immer Spaß gemacht. Ich hatte wirklich ein schönes Berufsleben“, blickt die Chefärztin zurück. Sie weiß jetzt schon: Ganz besonders wird sie ihre Mitarbeiter in der radiologischen Abteilung vermissen. „Ich hatte ein super Team.“ Auch die gute interdisziplinäre Zusammenarbeit mit allen Abteilungen möchte Gislinde Stahl unbedingt hervorheben, bevor sie sich zum Ende des Jahres nun endgültig nach 37-jähriger Tätigkeit als Chefärztin in den Ruhestand verabschieden wird. Dem kann sie jetzt nämlich ganz entspannt entgegensehen: Ein Nachfolger für ihre Abteilung ist gefunden. Soheyla Kamkar wird ab dem 1. Januar 2023 als Chefärztin die Radiologie im Ueckermünder Ameos-Klinikum leiten.

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