Vielfach haben ihnen Wind und Wellen zugesetzt, und das nicht nur auf dem Wasser. Dennoch, der traditionsreiche Ueckermünder Yachtclub hat durchgehalten und in diesem Sommer sein 70-jähriges Bestehen feiern können.
Passend dazu startete am Wochenende die mittlerweile 70. Haffregatta. Danny Stöcker, der Zuständige, war mit der Resonanz zufrieden. „71 Schiffe waren am Start“, sagt er. Und es hätten auch noch mehr sein dürfen.
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Zehn polnische Teilnehmer
Besonders hat den Fahrtenobmann gefreut, dass auch zehn polnische Segler bei der Wettfahrt mit dabei waren. Drei Sonderpokale sind vergeben worden. Einer ging an die „Scarlino“ von Skipper Norbert Behrendt aus Zinnowitz. Den Pokal als ältester Steuermann hat sich Uwe Junker (84) geholt, ein seit Langem aktiver Ueckermünder Segler. Noch älter allerdings ist die „Herz Dame“ von Peter Ulbrich aus dem Kieler Raum. Mit Baujahr 1920 gab es den Pokal für das älteste Schiff, einen Lystkutter.
Abgesichert worden ist die Wettfahrt von den Frauen und Männern der Wasserwacht Uecker-Randow, die auch für mögliche Ernstfälle gewappnet waren – und so den Regatta-Erfolg mit gestaltet hatten.
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Viele Erinnerungen ausgetauscht
Es wurde am Wochenende aber nicht nur gesegelt, es gab es auch jede Menge Erinnerungen daran, wie es mit dem Ueckermünder Yachtclub anfing. Begonnen hatte alles im Jahr 1952. Und die Keimzelle des nachmaligen Yachtclubs war eine Segelkameradschaft in Ueckermünde, die nach dem Krieg wieder auflebte.
Platz wurde gebraucht für den neuen, sich bildenden Verein. Die Segler übernahmen also 1952 die einstige Kahnbaustelle Geisler am sogenannten Sägewerkskanal und begannen mit dem Bau des Bollwerks. Zunächst gehörten die Wassersportler zu einer BSG – Betriebssportgemeinschaft. Ihr Klubhaus bauten sich die Segelsportler mit viel Eigenleistungen selbst, es wurde 1956 eingeweiht.
Nachwuchsarbeit zahlt sich aus
In den 70er-Jahren entstanden in Eigeninitiative 26 Hallenplätze für Boote und eine Slipanlage am Kanal, in den 80ern wurde der Kanal mit 85 Liegeplätzen ausgebaut. Im vergangenen Jahr erst konnte der Yachtclub den Kanal kaufen, auf dem noch ungeklärte Altansprüche lagen. „Damit sind wir im 70. Jahr gut aufgestellt“, sagt Gert-Herwig Rose, der seit 2017 Vereinschef ist.
Im Yachtclub kommt jede Menge seglerische Erfahrung zusammen. Immerhin sind von den derzeit etwa 190 Mitgliedern 18 älter als 80 Jahre. Der Club sucht, wie andere Vereine auch, stets junge Leute. Die kommen natürlich nicht von allein. Seit vier Jahren wird deshalb die Jugendarbeit bei den Seglern verstärkt betrieben. Mit gutem Erfolg, denn 23 Mitglieder sind jünger als 20 Jahre.