StartseiteRegionalUeckermündeRätsel um Fischsterben in der Uecker gelöst

Hunderte Tiere verendeten

Rätsel um Fischsterben in der Uecker gelöst

Ueckermünde / Lesedauer: 1 min

Hunderte Fische starben Ende Oktober in der Uecker. Spaziergänger fanden die Kadaver im Stadthafen der Stadt und alarmierten die Polizei. Die Behörden tappten zunächst im Dunkeln, woran die Tiere verendeten. Jetzt ist die Ursache dafür bekannt.
Veröffentlicht:08.11.2016, 15:50

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Das Fischsterben am 29./30. Oktober 2016 im Ueckermünder Hafen hat höchst wahrscheinlich natürliche Ursachen. Die am Dienstag vorgelegten Untersuchungsergebnisse des Landesamts für Lebensmittelsicherheit, Landwirtschaft und Fischerei konnten die drei wichtigsten Fischseuchen (VHS, IHN, KHV1) ausschließen. Auch die Untersuchungen auf Pflanzenschutzmittel und andere organische Verunreinigungen waren unauffällig. Die Wasserproben des Landkreises lieferten keine Hinweise auf Umweltgifte.

Mehrere Faktoren verursachten den Sauerstoffmangel

Eine umfassende Auswertung von Daten aus dem Landesmessprogramm für Fließgewässer ergab für einen Teilbereich der Uecker extrem niedrige und lebensfeindliche Sauerstoffgehalte von 1 Milligramm pro Liter. Normal sind im Herbst 6-8 Milligramm pro Liter. Auch die Konzentration organischer Materie, deren Zersetzung durch Bakterien Sauerstoff verbraucht, war relativ hoch. Zuvor hatte der milde September für einen erhöhten Sauerstoffverbrauch gesorgt. Hinzu kam der überaus trockene Jahresverlauf, der zu einem geringen Wasserabfluss der Uecker und zu einer Verstärkung der Sauerstoffproblematik führte.

Ferner wurde anhand der Landespegel ein akuter Abflussstau im Bereich der Mündung der Uecker in das Kleine Haff beobachtet. Grund hierfür waren erhöhte Wasserstände in der Ostsee. Dadurch konnte das sauerstoffarme Wasser im Bereich des Ueckermünder Hafens an dem betreffenden Wochenende nicht abfließen. Das Gewässer kippte um. Die relativ standorttreue und gegen Sauerstoffmangel anfällige Fischpopulation war in diesem Bereich gefangen und verendete.

Quelle: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt