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Prüfungs-Desaster

Schulleiter: Warum fragt uns denn keiner?

Ueckermünde / Lesedauer: 3 min

Der Streit um die Erzieher-Prüfungen geht weiter. Nachdem sich der Bildungsminister klärend eingeschaltet hat, meint BFZ-Leiter Ingolf Schulz: Es geht um unsere Schüler, doch wir werden gar nicht angehört. Nun stehen schon die nächsten Prüfungen vor der Tür.
Veröffentlicht:21.11.2013, 16:10

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Ingolf Schulz, Leiter des Berufsförderungszentrums, ist sauer. Nicht nur über die Nichteinladung zur Gesprächsrunde mit Bildungsminister Matthias Brodkorb (SPD). Sondern auch darüber, dass da immer noch Funkstille herrscht zwischen dem BFZ und der Berufsschule Stralsund, die die externen Schüler prüft. Natürlich hätte Schulz erwartet, dass das BFZ als Bildungsträger mit am Tisch gesessen hätte. Um dem Prüfungs-Dilemma tatsächlich auf den Grund zu gehen. Dann hätten sich nämlich alle auf Augenhöhe gegenüber gesessen, und sie hätten über die Qualität der Erzieherausbildung, über Ansprüche und Wirklichkeit streiten können. Doch da saßen lediglich fünf BFZ-Schüler – sicher noch die Mutigsten – und schauten einem Minister, Schulräten, Schulleitern und ihrer Prüferin in die Augen. Sie müssen sich schlimmer gefühlt haben als in einer Prüfung! Am Ende blieb von ihren Vorwürfen gegen die Berufsschule Stralsund kaum etwas übrig. Von Raumproblemen bis zum Feueralarm – alles, was sie als Schikane empfunden hatten, schien in Luft aufgelöst.

Viel Lärm um Nichts? Der schwarze Peter für die miserablen Prüfüngen bleibt somit allein am BFZ hängen. Diese Schlussfolgerung liegt nahe, denn als ein wichtiges Ergebnis der Gespräche nannte Minister Brodkorb, Qualitätsstandards für die externe Erzieherausbildung festzulegen.

Keine Anhörung

Derweil saßen draußen vor der Tür die Klassenleiterin und die Betreuerin der BFZ-Erzieherklassen sowie die Klassensprecherinnen der Erzieherklasse 2012, der die Prüfungen noch bevor stehen. Sie durften erst später herein, als nämlich die Ergebnisse des Gesprächs bekannt gegeben wurden. Angehört wurden sie nicht.

Ingolf Schulz ist damit nicht zufrieden. „Als wir die Erzieherausbildung begonnen haben, waren wir uns durchaus im Klaren darüber, dass wir eine hervorragende Qualität bei der Ausbildung erzielen müssen.“ Darum habe das BFZ die Dozenten gemeinsam mit den zuständigen Behörden für die Kitas im Landkreis ausgewählt. „Wir sind der festen Überzeugung, dass unsere Dozenten eine qualitativ hochwertige Ausbildung anbieten.“

Sie fühlten sich diskriminiert

Immerhin haben 36 Umschüler der 42 Umschüler die Theorie-Prüfungen dann im zweiten Anlauf auch bestanden. Auch Schulz ist der Ansicht, dass die Umstände vor Ort bei der ersten Prüfung die Schüler heftig getroffen haben. Sie fühlten sich diskriminiert. Mit noch mehr Elan haben sie sich darum auf die praktische Prüfung vorbereitet. Dass diese dann erneut zu einer riesigen Hürde für die Umschüler werden, damit hat wohl niemand gerechnet. Zumal die Schüler in den Praktikumsbetrieben von geschulten, fachkompetenten Mitarbeitern betreut wurden.

Schulz erwartet nun, dass vor der nächsten Prüfungsrunde, die in den nächsten Wochen beginnt, alle anderen Anweisungen des Ministers umgesetzt werden, dass das BFZ rechtzeitig und umfassend alle wichtigen Informationen über die Prüfungen erhält, dass die dritte Erzieher-Klasse des BFZ ohne Störungen und zu fairen Bedingungen schreiben kann.