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Unglück

So geht es dem Schwerverletzten nach Gießerei-Unfall

Torgelow / Lesedauer: 3 min

Im Torgelower Unternehmen soll die Arbeit ruhen, bis Ursachen geklärt und ähnliche Unglücke ausgeschlossen werden können. Derweil kämpfen die Einsatzkräfte noch damit, den Vorfall zu verarbeiten.
Veröffentlicht:14.07.2022, 13:38

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Neue Blumen und Kerzen vor dem Gelände der Torgelower Gießerei, Flaggen auf halbmast – zwei Tage nach dem furchtbaren Unglück trauert die Stadt weiter um die Opfer des Arbeitsunfalls in dem Unternehmen, bei dem zwei Männer gestorben waren. Das dritte Opfer, ein 35-Jähriger, hatte eine Beinverletzung erlitten und kam schwerverletzt in eine Klinik nach Greifswald. Die Staatsanwaltschaft ermittelt mittlerweile gegen Unbekannt wegen einer möglichen fahrlässigen Tötung.

Firma verspricht lückenlose Aufklärung

„Der Schwerverletzte befindet sich nach wie vor im Krankenhaus, ist aber außer Lebensgefahr”, konnte Elisa Eichler, Firmensprecherin der Silbitz-Group GmbH, am Donnerstag auf Nachfrage des Nordkuriers mitteilen. Die Torgelower Gießerei gehört zur Silbitz-Gruppe. „Die Produktion in der Gießerei wird ruhen, bis die Unfallursache vollständig geklärt ist und weitere Maßnahmen getroffen worden sind, damit so ein tragisches Ereignis zukünftig ausgeschlossen werden kann”, erklärte die Sprecherin weiter.

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Die Ermittlungen zur Unfallursache würden noch laufen. „Aus diesem Grund können wir derzeit noch keine Informationen zur Unfallursache geben”, sagte Elisa Eichler. Das Unternehmen tue alles in seiner Macht stehende, um den Unfall lückenlos aufzuklären. „Wenn die Ursache gefunden ist, werden Maßnahmen und Prozesse eingeleitet, um diese zu einhundert Prozent künftig abzustellen”, hieß es von dem Unternehmen.

Einsatz beschäftigt Feuerwehrleute weiter

Der Torgelower Wehrführer Lars Cornelius sagte, der Einsatz in der Gießerei nach dem Arbeitsunfall habe ihn und seine Kameraden noch lange beschäftigt. Besonders deutlich sei dies am Mittwochabend geworden, als sich die Feuerwehrleute zu ihrem wöchentlichen Ausbildungsdienst im Gerätehaus getroffen hatte.

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„Dabei haben wir noch einmal den Ablauf des Einsatzes ausgewertet, einzelne Entscheidungen durchgesprochen”, so Lars Cornelius. Jeder, der an dem Einsatz in der Gießerei beteiligt war, habe seine Sicht auf die Dinge darlegen können. „Der eine verarbeitet das schneller, ein anderer braucht mehr Zeit”, fasst der Wehrführer die Gefühlslage der Kameraden zusammen.

Rückblick auf die tragischen Ereignisse

Die Gesprächsrunde, zu der auch Torgelows Bürgermeisterin Kerstin Pukallus in das Gerätehaus gekommen war, sei keine Pflichtveranstaltung gewesen. Aber sie habe sehr geholfen, die Beteiligung sei groß gewesen. Lars Cornelius weiß aber auch: Es gibt mit Sicherheit noch einige Fragen. „Wenn es dadurch Probleme gibt, wenn jemand mit der Situation nicht klarkommt, können wir helfen”, so der Torgelower Feuerwehrchef.

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Eine der Fragen im Kreis der Feuerwehrleute sei natürlich gewesen, ob man das Leben der beiden tödlich Verunglückten hätte retten können. „Das ist doch klar – man will helfen”, so der Torgelower Wehrchef. Im Fall des Arbeitsunfalls hätten die Kameraden den beiden Getöteten aber nicht mehr helfen können. „Das zu verarbeiten ist schon ein großer, nicht einfacher Schritt”, sagt Cornelius. Ein Trost in dieser Situation sei, dass es dem schwerverletzten Arbeiter nach neueste Informationen nun wieder etwas besser gehe.