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Gastronomie am Haff

Sind die Bürger Schuld am Kneipensterben?

Ueckermünde / Lesedauer: 2 min

Die Stadt Ueckermünde erlebt gerade eine Schließungswelle von Gaststätten und Kneipen. Auch das Rathaus lässt die Entwicklung nicht kalt. Vize-Bürgermeister Joachim Trikojat sieht die Verantwortung auch bei den Ueckermündern.
Veröffentlicht:15.01.2018, 16:03

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Ueckermündes Vize-Bürgermeister Joachim Trikojat sieht die Bürger in der Verantwortung, was das Kneipensterben am Haff angeht. Seit Sommer vergangenen Jahres haben mehrere Lokale, wie etwa die Tapas-Bar oder die Kneipe „Zum Gehfehler” geschlossen, beziehungsweise planen eine Schließung, wie die „Zitterbacke”. Der Leiter des Hauptamtes in der Ueckermünder Stadtverwaltung sieht vor allem den Verbraucher in der Pflicht und hat Erklärungen für die Schließungswelle am Haff.

Grundsätzlich habe sich die Mentalität verändert: „Das ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Die Leute vereinsamen vor ihren Computern, anstatt wegzugehen. Zu DDR-Zeiten hat man in den Kneipen teilweise keinen Platz mehr bekommen. Heute ist das Gegenteil der Fall“, sagt Trikojat und gibt sich nichtsdestotrotz optimistisch: „Eine Gaststätte mit einem guten Konzept und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis hat in Ueckermünde eine Zukunft. Da bin ich mir sicher.“

Tot ist Ueckermünde noch lange nicht

Ueckermündes Stadtvertreter Carsten Seeger (SPD) schlägt in die gleiche Kerbe: „Die Verhaltensweisen und die soziale Kommunikation haben sich durch die sozialen Netzwerke wie Facebook einfach verändert.“ Doch tot sei Ueckermünde – was Kneipen, Cafés oder Bars angehe – lange nicht. Es gebe immer noch viele tolle Sachen und nach wie vor Lokale, die gut besucht sind. „Das Goethe-Café zum Beispiel erlebt ja einen echten Höhenflug und kann sich über fehlendes Publikum nicht beklagen“, sagt Seeger.

Vize-Bürgermeister Trikojat erwartet dennoch keine direkten Auswirkungen auf die Urlauberzahlen im Seebad: „Aber wenn sie hier sind, dann fehlt ihnen natürlich das Angebot.“