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Klappt das?

Stadtvertreter wollen Hotel-Investor zu Schwimmbad-Bau zwingen

Ueckermünde / Lesedauer: 3 min

Die Stadtvertreter haben für das geplante Resorthotel am Ueckermünder Strand gestimmt. Ob der Investor Sybac Solar am Dienstag zustimmt, ist nach der Stadtvertretersitzung fraglich.
Veröffentlicht:30.08.2021, 19:28

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Die Stadtvertreter des Seebades haben mehrheitlich für den Abschluss eines städtebaulichen Vertrages für den umstrittenen Bebauungsplan „Resorthotel am Strand” gestimmt. Dennoch könnte der für Dienstag angesetzte Notartermin für die Beglaubigung des städtebaulichen Vertrages und des Kaufvertrages platzen. Denn fraglich ist, ob der Investor Sybac Solar den beiden Verträgen zustimmt.

Der städtebauliche Vertrag wurde von den Stadtvertretern nämlich nicht in seiner ursprünglichen Fassung durchgewunken, sondern mit Änderungen, die von dem fraktionslosen Stadtvertreter Martin Kühnl-Mossner (Bündnis „Für-Ue.de”) eingereicht wurden.

Bürgermeister ist skeptisch

Eine Änderung betrifft den Wellnessbereich, für den es nun konkrete Festlegungen im städtebaulichen Vertrag gibt. Das Schwimmbecken soll eine Größe von mindestens sechs Schwimmbahnen mit einer Länge von 25 Metern und entsprechender Tiefe haben. Außerdem verpflichtet sich die Stadt, die geschätzten Mehrkosten für dieses Schwimmbecken mindestens zu einem Drittel zu tragen, wenn dafür Fördergelder und Eigenmittel bereitgestellt werden können.

Ueckermündes Bürgermeister Jürgen Kliewe geht nach dieser Ergänzung davon aus, dass der anberaumte Notartermin nicht stattfinden wird. „Ich denke nicht, dass der Investor diesem städtebaulichen Vertrag so schnell zustimmen wird. Solch ein Schwimmbad war ja schon einmal im Gespräch. Der Investor will aber kein Schwimmbad bauen, sondern ein Hotel. Die Gäste eines Hotels wollen zu gewissen Zeiten ja auch einfach ihre Ruhe haben”, sagte Kliewe.

Versorgung und Verkehr

Weitere Ergänzungen im städtebaulichen Vertrag gab es für das Verkehrskonzept und das Medienversorgungskonzept. Zum einen soll die Stadt mit dem Investor ein großräumiges Verkehrskonzept für den Strandbereich erarbeiten, um eine reibungslose Zufahrt zum Strand, zur Lagunenstadt und zum geplanten Resorthotel zu gewährleisten. Das Verkehrskonzept soll der Stadtvertretung zur Entscheidung vorgelegt und öffentlich diskutiert werden.

Zum anderen soll die Stadt Ueckermünde zusammen mit dem Investor ein tragfähiges Medienversorgungskonzept erarbeiten. Dazu gehören die Wasserversorgung, die Abwasserversorgung, die Stromversorgung sowie die Telefon- und Internetanbindung. „Es ist unüblich, dass die Stadt so etwas macht. Eigentlich ist es die Aufgabe des Bauherrn”, sagte Jürgen Kliewe.

Am Dienstag weiterer Termin zum Resorthotel

Die Mehrheit der Stadtvertretung stimmte dem städtebaulichen Vertrag einschließlich der Änderungen zu. Bei einer namentlichen Abstimmung votierten 14 Stadtvertreter für den Vertrag. 5 Mitglieder stimmten dagegen. In dem Vertrag zwischen der SRU Ueckermünde GmbH & Co. KG, hinter der sich der Investor Sybac Solar verbirgt, und der Stadt verpflichtet sich der Investor, alle bisherigen Kosten für den B-Plan und naturschutzrechtliche Belange zu übernehmen.

Bereits am Dienstag ist das Resorthotel am Strand erneut Thema in Ueckermünde. Dieses Mal treffen sich aber nicht die Stadtvertreter, sondern die Bürger zu einer Versammlung. Ab 17 Uhr wollen Vertreter der Stadt, Jürgen Schiffels vom Investor Sybac Solar sowie Matthias Beinlich vom möglichen Hotelbetreiber b’mine im Bürgersaal Rede und Antwort stehen. Unter den geltenden Corona-Bestimmungen gibt es für circa 80 Gäste Platz. Reservierungen sind nicht möglich. Stattdessen gilt: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.”

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