Etwa 50 Teilnehmer haben sich am Donnerstagnachmittag am sogenannten „Marsch des Lebens“ durch die Ueckermünder Innenstadt beteiligt. Am Gedenktag für die Opfer des Holocaust wurde an die jüdischen Bürger Ueckermündes (Landkreis Vorpommern-Greifswald) erinnert, die dem Nationalsozialismus zum Opfer gefallen sind. Der Marsch führte unter anderem zu jenen Stolpersteinen, die an diese Menschen in Ueckermünde erinnern und deutlich machen, dass sich Geschichte nicht abstrakt, sondern konkret in Ueckermünde am Haff abgespielt hat.
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Halt am früheren Standort der Synagoge
Innegehalten haben die Teilnehmer auch dort, wo einst die Ueckermünder Synagoge in der Töpferstraße gestanden hatte. Per Videobotschaft hat im Ueckermünder Schlosshof Shlomo Ruschin, ein Nachfahre von ermordeten Ueckermünder Juden, an die Schrecken erinnert, die seine Familie während des Holocausts erlebt hatte, an Deportation und Ermordung.
Antisemitismus entgegentreten
Stadtpräsident Robert Kriewitz und Bürgermeister Jürgen Kliewe mahnten, dass Antisemitismus und Rassismus, die auch gegenwärtig in unterschiedlichen Formen zu registrieren sind, entschieden entgegengetreten werden muss. Medizinwissenschaftlerin Kathleen Haack stellte kurz ihre Arbeit über „Krankenmorde in Ueckermünde“ vor. Wie die Forschungen ergeben haben, sind während des Nationalsozialismus in Ueckermünde etwa 3600 psychisch Kranke ermordet worden.