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Toter Emu war infiziert

Tierpark Ueckermünde wegen Vogelgrippe geschlossen

Ueckermünde / Lesedauer: 2 min

Jetzt ist es Gewissheit: Das tote Emu-Weibchen in Ueckermünde hatte H5N8. Die Tierparkleitung musste sofort reagieren. Was aus den anderen Vögeln des Tierparks wird, ist noch unklar.
Veröffentlicht:25.11.2016, 16:35
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Der Tierpark Ueckermünde (Kreis Vorpommern-Greifswald) bleibt nach einem Vogelgrippefall bei einem Laufvogel vorerst geschlossen. „Wir nehmen jetzt Proben von rund 100 Vögeln und entscheiden danach, was mit dem Tieren und der Einrichtung wird“, sagte der Leiter des Kreis-Veterinäramtes Holger Vogel am Freitag. Die Auswertung der Proben dauere etwa 24 Stunden, Ergebnisse lägen frühestens am Samstagnachmittag vor, erklärte Kreissprecher Achim Froitzheim.

Bei einem toten Emu-Weibchen hatten Veterinäre den hochansteckenden Geflügelpest-Erreger H5N8 festgestellt. Der Emu war am Dienstag tot in seinem Gehege, in dem auch ein Emu-Männchen wohnt, gefunden worden. Im Nordosten ist auch der Tierpark in Sassnitz (Kreis Vorpommern-Rügen) wegen eines Vogelgrippefalles geschlossen.

Verschleppen von Erregern auszuschließen

„Wir werden mit Augenmaß vorgehen, um den Tierpark nicht eines wertvollen Vogelbestandes zu berauben“, erläuterte der Amtstierarzt das weitere Vorgehen. Das sei aufwendig, weil Veterinäre von Gehege zu Gehege gehen müssten, um Tupferproben von Fasanen, Nandus, Schwänen, Enten, Störchen und Ziervögeln zu nehmen. „Dabei wird sich jedes Mal umgezogen“, erklärte der Fachmann. Das sei nötig, um ein Verschleppen von Erregern auszuschließen. Deshalb werde das Emu-Männchen auch zuletzt getestet - weil bei ihm die Wahrscheinlichkeit einer Infektion am größten sei.

Im größten Zoo an der deutsch-polnischen Grenze, waren bis auf die Emus auch alle anderen Vögel „eingestallt“ - sogar andere Laufvögel, die sich mit der Stallhaltung meist schwertun. „Das ist bei Störchen vorübergehend auch möglich, das wird manchmal auch bei Storchenpflegehöfen so gemacht“, sagte Froitzheim.

Stallpflicht in MV

Nach mehreren Vogelgrippefällen bei Wildvögeln und Nutzgeflügel gilt in ganz Mecklenburg-Vorpommern eine Stallpflicht. Bislang konzentrierten sich die Fälle vor allem auf die Kreise Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald. Anfang November war der hochansteckende Erreger dann auch bei toten Wildvögeln hinter der wenige Kilometer von Ueckermünde entfernten polnischen Seite der Grenze gefunden worden.

Dieser Artikel wurde am Freitag um 16.35 Uhr aktualisiert.