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Nach Brand-Katastrophe

Ueckermünder durften in zerstörten Block zurück (Video)

Ueckermünde / Lesedauer: 2 min

Die Brandopfer durften zwei Tage nach dem verheerenden Feuer in Ueckermünde kurz in ihre Wohnungen zurück. In dem Block sieht es aus wie auf einem Schlachtfeld, wie in unserem Video zu sehen ist.
Veröffentlicht:15.07.2019, 19:48

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Kreuz und quer liegen Ziegelsteine im Treppenhaus. Zwischendrin tauchen einzelne Schuhe auf. Verkohlt. Alles liegt unter einer dicken Schicht aus Schutt und Asche. Mehrere Zentimeter lange Nägel ragen aus dem Boden. Die Decke samt Platten ist gerissen, teilweise sogar komplett eingebrochen.

Ohne Begleitung eines Feuerwehrmannes darf auch zwei Tage nach dem verheerenden Brand in der Geschwister-Scholl-Straße in Ueckermünde niemand den Plattenbau aus DDR-Zeit betreten. Immerhin konnten die rund 80 Bewohner am Montag in das Gebäude, um ihre persönlichen Sachen zu holen. 15 Minuten durften sie in ihre Wohnungen – oder das, was davon übrig geblieben ist.

Flucht aus dem Haus

Denn die sind allesamt komplett durchnässt. Tapeten lösen sich von den Decken. Putz fällt ab. Die Fenster schwitzen wegen der hohen Luftfeuchtigkeit. Keller stehen unter Wasser. Bei Mirko Sodmann sieht es genauso aus. Er ist ein Betroffener, wohnt in der dritten Etage. Als er das Feuer am Samstag bemerkt hatte, wählte er sofort den Notruf. „So schnell hatte ich noch nie meine Schuhe angezogen“, erinnert sich Mirko Sodmann. Anschließend klingelte er bei sämtlichen Nachbarn. Dann verließen alle das Haus.

Von Sanierung bis Abriss alles möglich

In den nächsten Tagen dürfen die Mieter wieder kurz in ihre Wohnungen, um weitere Dinge zu holen. Ob die Mieter überhaupt jemals wieder in ihre Wohnungen einziehen dürfen, war auch am Montag noch unklar. „Von einer Sanierung bis hin zum Abriss ist alles möglich“, sagt Trikojat. Das werde eine baufachliche Prüfung zeigen.

Unterdessen haben Ueckermünder Mitbürger eine Hilfsaktion angeschoben. Spenden für die Opfer nimmt Ueckermündes SPD-Fraktionschef Carsten Seeger entgegen.

Die genaue Ursache des Feuers ist noch nicht geklärt, sagt Andrej Krosse von der Polizeiinspektion Anklam. Weil Fremdverschulden nicht ausgeschlossen werden könne, werde wegen des Verdachts der Brandstiftung ermittelt. In Betracht komme aber nach wie vor ein technischer Defekt.

91 Kameraden und 18 Fahrzeuge der Feuerwehren waren am Samstag im Einsatz, um das Feuer zu löschen.